research

Satellitengestützte Erfassung der Bodenversiegelung in Bayern. Broschüre des Bayerischen Landesamts für Umwelt

Abstract

Sowohl im Freistaat Bayern als auch bundesweit ist seit Jahrzehnten ein stetiger Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsflächen zu verzeichnen. Mit dieser Entwicklung eng verknüpft – allerdings keineswegs gleichzusetzen – ist ein kontinuierlicher Anstieg der Bodenversiegelung. Die mit einer Umwidmung in Siedlungs- oder Verkehrsflächen einhergehende teilweise Abdichtung des Bodens führt dabei unweigerlich zu einem irreversiblen Verlust seiner bisherigen ökologischen, geschichtlichen und ertragsbezogenen Funktionen. Die Versiegelung verringert die natürliche Verdunstung und die Versickerung von Niederschlägen. Die Folgen sind unter anderem eine Verstärkung von Hochwasserereignissen und eine Verringerung der Grundwasserneubildungsrate. In den Städten führt die Versiegelung durch Aufheizung, Verringerung der Luftfeuchte und eine verstärkte Staubentwicklung zu einer negativen Veränderung des lokalen Klimas. Zur Verdeutlichung des unterschiedlichen Ausmaßes des Versiegelungsgrades in unseren Städten und Gemeinden illustriert Abbildung 1 jeweils das charakteristische Erscheinungsbild eines unversiegelten (A), eines teilversiegelten (B) und eines vollständig überbauten (C) Siedlungsareals. Vor dem Hintergrund der erwähnten Folgen sind die Quantifizierung der Bodenversiegelung sowie die Erfassung von deren zeitlicher Entwicklung unverzichtbar für eine differenzierte Diskussion über die Folgen einer kontinuierlichen Flächeninanspruchnahme. Aktuell steht jedoch keine Methodik beziehungsweise Datenbasis zur flächendeckenden und fortschreibbaren Erfassung der Bodenversiegelung zur Verfügung. Im Rahmen der Studie „Satellitengestützte Erfassung der Bodenversiegelung in Bayern“ wurde daher erstmals eine landesweit einheitliche und objektive Erhebung der Versiegelung mit hohem räumlichen Detaillierungsgrad durchgeführt. Grundlage war die Entwicklung einer Technik zur weitestgehend automatisierten, bayernweiten Kartierung der Flächenversiegelung auf Basis von Satellitenaufnahmen und Daten aus dem Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem (ATKIS). Ausgehend von dieser Datengrundlage wurden für das Jahr 2000 der • Versiegelungsgrad der Siedlungs- und Verkehrsfläche sowie die • versiegelte Siedlungs- und Verkehrsfläche pro Einwohner für den Freistaat Bayern und seine administrativen und raumstrukturellen Teilräume (Gemeinden, Landkreise, Regierungsbezirke, Planungsregionen, Gebietskategorien des Landesentwicklungsprogramms Bayern) ermittelt

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