research

Esparsette-Samen als proteinreiche Futterkomponente für Bio-Aufzuchtferkel - ein neues Einsatzgebiet für eine alte Futterpflanze

Abstract

Das für den 1. Jänner 2012 geplante Inkrafttreten der 100% Bio-Fütterung in der biologischen Schweinehaltung wurde durch eine Verlängerung der Übergangsregelung bis Ende 2014, die einen 5% Anteil von konventionellen Futtermitteln erlaubt, noch nicht umgesetzt. Trotzdem gilt es sich auf die 100 % Bio-Fütterung vorzubereiten, was im Bereich der proteinreichen Futtermittel eine Herausforderung darstellt. Die Hauptanbaugebiete der Sojabohne, welche die wichtigste hochwertige Proteinquelle für hochleistende Schweine darstellt, liegen nicht in Europa. Ihr großflächiger Einsatz ist daher aus Sicht der vorwiegenden Nutzung regionaler Futterressourcen nicht erwünscht. Häufig verwendete Proteinfuttermittel in der biologischen Schweinefütterung sind die Körnererbse und die Ackerbohne. Leider sind in den vergangenen 20 Jahren die Anbauflächen der Körnererbse in Österreich aufgrund von Problemen mit Pflanzenkrankheiten um fast 50 % gesunken (Huss, 2010). Daher wird aktiv nach alternativen Proteinquellen für die biologische Schweinefütterung gesucht, unter anderem seit Herbst 2011 im EU Core Organic II Forschungsprojekt „ICOPP“ (Improved contribution of local feed to support 100% organic feed supply to pigs and poultry). In dessen Rahmen wird vom Institut für Nutztierwissenschaften der Boku in Zusammenarbeit mit dem Institut für biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere in Wels ein Fütterungsversuch mit Aufzuchtferkeln durchgeführt, in dem die Samen der Esparsette getestet werden. Verglichen wird eine praxisübliche Kontrollration, eine Ration mit 10% v. Frischmasse (FM) ungeschälten Esparsette-Samen und zwei Rationen mit geschälten Esparsette-Samen (10 bzw. 16% v. FM). Geschält wurden die Samen in einer üblicherweise für Dinkel verwendeten Fliehkraft-Schälanlage. Die Rationen wurden in vier Durchgängen an 137 Ferkel während einer 4-wöchigen Aufzuchtperiode verfüttert. Erhoben wurden die Lebendmasseentwicklung, die Futteraufnahme, der allgemeine Gesundheitszustand und verschiedene Blutparameter. Die Samen der Esparsette sind mit 279 g/kg FM Rohprotein (geschält 388 g/kg FM) sehr proteinreich, wurden bisher aber nur vereinzelt als Futtermittel eingesetzt. Unter anderem im Burgenland wird die Esparsette gerne als Gründüngung angebaut, daher fällt immer wieder überschüssiges Saatgut an, welches in der Schweinefütterung verwertet werden könnte. Da die statistische Auswertung noch läuft, können noch keine Ergebnisse des Fütterungsversuchs berichtet werden

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