research

Schädlingsregulierung im ökologischen Winterrapsanbau

Abstract

Die Versuche unter norddeutschen Praxisbedingungen sowie die Ergebnisse der Feldversuche belegen eine durchgehend höhere Attraktivität des Rübsens gegenüber Raps für den Rapsglanzkäfer. Damit werden die Beobachtungen aus der Praxis zunächst bestätigt. Durch den direkten Vergleich von Rapsfeldern mit und ohne Rübsen-Randstreifen sowie von Raps/Rübsen-Mischsaaten mit Rapsreinsaat in Praxis- sowie Feldversuchen war es möglich, den Erfolg dieser Maßnahme in seiner gesamten Wirkungsvielfalt zu untersuchen. Es hat sich gezeigt, dass entgegen den Erwartungen weder der Schädlingsbesatz noch der Schaden im Rapskernbestand durch den Rübsen-Fangstreifen wesentlich reduziert werden konnte. Ebenso erbrachte die flächige Mischsaat von Raps mit Rübsen keine deutliche Entlastung für die Schadensausprägung in der Hauptkomponente Raps. Die Wirkungsgrade der Fangpflanzen blieben damit deutlich hinter den Erwartungen der Praxis zurück und die Mehraufwendungen überstiegen den erwarteten Nutzen. Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass der alleinige Fangpflanzenanbau als Randstreifen um den Rapsbestand herum oder als Mischsaat der Praxis als alleiniges Konzept für die Schädlingsregulierung nicht empfohlen werden kann und sogar das ökonomische Verlustrisiko erhöht. Diese Erkenntnis ist für die Praxis sehr wertvoll, da die Anwendung der Fangpflanzen zum Teil empfohlen wird und der Landwirt durch die stärkere Bindung der Rapsglanzkäfer an den Rübsen vermeintlich glaubt, erfolgreich den Schädlingsbefall zu regulieren und damit die Erträge zu erhöhen. Die praxisnahen Versuche haben noch einmal die Schwierigkeiten des ökologischen Rapsanbaus in seiner gesamten Breite aufgezeigt. Ausgehend von dem hohen Nährstoffbedarf reichen die Probleme bei der Unkraut- und Schädlingsregulierung bis zur Ernte, bei der zusätzlich durch ungleichmäßige Abreife und geringe Schotenfestigkeit, hohe Ernteverluste entstehen können. Die Untersuchungen zur Wirkung naturstofflicher Pflanzenschutzmittel konnten einen Hinweis darauf geben, welche Wirkstoffe eine wirksame Kontrolle der Rapsglanzkäfer ermöglichen. Dazu zählen Spinosad, ein Fermentationsprodukt aus einem Bodenmikroorganismus sowie Gesteinsmehle, die allerdings mehrfach angewendet werden müssen und deshalb nur für die Teilflächenbehandlung in Frage kommen. Während in der Schweiz Spinosad in einem Pflanzenschutzmittel im Raps zugelassen ist, fehlt eine derartige Zulassung bisher in Deutschland und darf nicht angewendet werden

    Similar works