research

Pododermatitis bei Masthähnchen im ökologischen Landbau

Abstract

Die plantare Fußballendermatitis stellt auch in der ökologischen Hähnchenmast ein Problem dar. Die Ursachen hierfür scheinen multifaktoriell zu sein. In einem Exaktversuch an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sollte an 407 Tieren ermittelt werden, welchen Einfluss der Genotyp (langsam vs. schnell wachsend), die Futterzusammensetzung (mittlerer vs. niedriger Energiegehalt) und die Haltung (Stall vs. Auslauf) auf die Prävalenz der Pododermatitis bei Masthähnchen unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus haben. Bei einer Mastdauer von 56 Tagen wurde eine hohe Prävalenz von durchschnittlich 58,5% der Tiere mit stärkeren Schäden festgestellt. Eine Verlängerung der Mast bis zum 81. Tag führte nur bei ungünstigen Umweltbedingungen zu einem weiteren Anstieg. Bei Herkünften mit hoher Wachstumsintensität (z.B. Ross-308, Ross-Rowan) konnten nach 56 und 81 Masttagen stärkere Veränderungen an den Fußsohlen beo-bachtet werden als an langsamer wachsenden Herkünften ISA-Red, ISA-JA-757, ISA-JA-957 oder Cobb-Sasso-150. Futterrationen mit erniedrigter Energiekonzentration führten aufgrund der höheren NSP-Bestandteile zu dünnerem Faeces und in der Folge zu stärkeren Schäden an den Fußballen. Tiere, die das Angebot eines Auslaufs nutzen konnten, zeigten eine bessere Fußsohlenbeschaffenheit. Aufgrund der multifaktoriellen Zusammenhänge der Pododermatitis wurde mit Hilfe der Hauptkomponentenanalyse die Variablenanzahl verdichtet. Es konnten zwei Dimensionen extrahiert und allgemein als „Wachstumspotenzial“ und als „Versorgungsdefizit“ bezeichnet und in Zusammenhang mit Läsionen an den Fußsohlen gebracht werden. Tiere mit hohem Wachstumspotenzial neigen erst dann zu Hautschäden an den Füßen, wenn die Einstreuqualität unzureichend ist. Eine Verschlechterung der Einstreu durch ausschließliche Stallhaltung oder laxierend wirkende Futterkomponenten sind verknüpft mit einer höheren Anfälligkeit für Pododermatitis

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