research

Ausweitung der individuellen Bedarfsdeckung mit Öko-Lebensmitteln – Identifikation von Sortimentslücken und produktspezifischen Kaufbarrieren für Öko-Käufer

Abstract

Trotz weiter Verbreitung ökologischer Lebensmittel kaufen auch an Öko-Produkte gewöhnte Verbraucher den überwiegenden Teil ihrer Lebensmittel weiterhin in konventioneller Qualität. Die Ausweitung der Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln bei diesen Konsumenten bietet daher ein enormes Umsatzpotential für den Öko-Gesamtmarkt. Um das Marketing ökologischer Lebensmittel auf diese Zielgruppe ausrichten zu können sind Kenntnisse über die Gründe notwendig, die dazu führen, dass Öko-Konsumenten bestimmte Lebensmittel in konventioneller Qualität kaufen. Das Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens war es daher, zu ermitteln, ob Lücken in den Sortimenten des Handels bestehen oder ob individuelle Kaufbarrieren Öko-Konsumenten von einer Ausweitung ihrer Bedarfsdeckung mit Öko-Produkten abhalten. Mittels einer computergestützten Befragung wurden jene Lebensmittelprodukte ermittelt, die von bestehenden Öko-Konsumenten häufig in konventioneller Qualität gekauft werden und jeweils die Gründe für den Kauf in konventioneller Qualität erhoben. Aus den Ergebnissen wurden dann Schlussfolgerungen für das Marketing von Anbietern im Öko-Bereich abgeleitet. Die Ergebnisse zeigen, dass die wichtigsten Gründe für den Kauf konventioneller Waren der Preis, der Geschmack bzw. das Aussehen der Produkte und die Verfügbarkeit ökologischer Alternativen sind. Je nach Produkt ist die Gewichtung dieser Gründe jedoch sehr unterschiedlich. Es konnten Produkte identifiziert werden, bei denen die Ergebnisse auf Sortimentslücken auf Seiten der Hersteller hinweisen (Tiefkühl-Pizza, Margarine, Käse, Fertigdesserts, Süßwaren). Geschmackliche Vorlieben der Konsumenten bei bestimmten Produkten deuten darauf hin, dass Produktentwicklungen, die sich in Geschmack und Aussehen stärker an konventionellen Produkten orientieren, Absatzpotentiale für die Hersteller bieten (Tiefkühl-Pizza, Nuss-Nougat-Creme, Fertigdesserts etc.). Auf Seiten des Handels sollten Möglichkeiten zum Abbau von geschmacklichen Kaufbarrieren ausgeschöpft werden, z. B. durch Verkostungen (u. a. Kaffee, Nuss-Nougat-Creme, Fertigdesserts). Hinweise auf Lücken in den Sortimenten des Handels bestehen vor allem bei den Warengruppen Frischfleisch und frische Wurstwaren. Produktgruppen, bei denen der Preis für die Konsumenten eine große Rolle spielt, sollten bei der Preispolitik besondere Aufmerksamkeit erfahren (Fleisch, Wurst, Fruchtsäfte, Käse, Gemüse, Obst)

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