research

Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Temperatursummen für die Terminierung von Aussaat und Umbruch einer Winterzwischenfrucht zur Kontrolle von Meliodogyne hapla im Ökologischen Landbau

Abstract

Pflanzenparasitäre Nematoden verursachen bedeutende wirtschaftliche Schäden im ökologischen Landbau (Paffrath et al. 2005). Vorwiegend betroffen sind Betriebe mit einem hohen Anteil an Feldgemüse in der Fruchtfolge. Für Nematoden mit einem breiten Wirtspflanzenspektrum wie Meloidogyne hapla bieten sich über die Fruchtfolge, Unkrautbesatz und kurze Brachezeiten kontinuierlich Wirtspflanzen im Bestand. Insbesondere Leguminosen, eine entscheidende Stickstoffquelle im ökologischen Landbau, sind hervorragende Wirtspflanzen für M. hapla und andere pflanzenparasitäre Nematodenarten. Derzeit sind kaum praxisrelevante Maßnahmen zur Reduzierung pflanzenparasitärer Nematoden verfügbar oder aber, wie im Falle der Schwarzbrache, wenig ökologisch. Ziel des Projektes war es, den Anbau von Leguminosen als Winterzwischenfrucht in einen Zeitraum zu verlegen, in denen die Nematoden nur eingeschränkt aktiv sind. Unter der Annahme, dass M. hapla bei Bodentemperaturen unter 8°C nicht aktiv ist (Vrain et al. 1978), sollte es bei entsprechend später Aussaat im Herbst und entsprechend zeitigem Umbruch im Frühjahr nicht zu einer Vermehrung der Nematoden kommen. Die Zeit für den Abschluss einer Nematodengeneration wurde mithilfe der Temperatursumme über 8°C ermittelt. Grundlage hierfür bildeten Feldversuche mit Salat (Heinicke et al. 2002, 2003, 2004) sowie Literaturrecherchen (Lahtinen et al. 1988, Mercer 1990), nach denen für den Abschluss einer Generation von M. hapla eine Temperatursumme von 450°C erforderlich ist. Die Untersuchungen zeigen, dass mit einer überwinternden Winterzwischenfrucht einerseits Stickstoff fixiert, andererseits auch der Wurzelgallennematode M. hapla erfolgreich reduziert werden kann, vorausgesetzt, der Umbruch im Frühjahr erfolgt rechtzeitig. Zur Ermittlung des rechtzeitigen Umbruchtermines kann grundsätzlich die Temperatursumme herangezogen werden, wenn sie entsprechend angepasst wird. Voraussetzung hierfür ist ein besseres Verständnis kühler Temperaturen auf die Entwicklung von M. hapla

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