research

Auswirkungen von Komposten und von Gärgut auf die Umwelt, Bodenfruchtbarkeit, sowie die Pflanzengesundheit: Ökologische Bewertung der organischen Substanz

Abstract

Bisher war es für Kompost und Gärgut in Ökobilanzen üblich, die Nährstoffe als Substitute von Mineraldüngern und die Schwermetalle als Belastungen einzusetzen. Im Vergleich zur Verbrennung, wo die organische Substanz vollständig mineralisiert und energetisch genutzt wird, gibt es bei Kompost und Gärgut eine Lücke: wie soll die organische Substanz bewertet werden? Zur Bewertung der organischen Substanz in Ökobilanzen gibt es zwei grundlegend verschiedene Vorgehensweisen: 1. Einsetzen der einzelnen Effekte wie Erosionsreduktion, weniger Zugkraftbedarf, bessere Wasserhaltekapazität, weniger Krankheitsanfälligkeit etc. mit jeweils entsprechenden LCA-Modulen 2. Globales Einsetzen von Substituten, welche die Effekte möglichst gut abbilden. Gegen die erste Vorgehensweise sprechen die lückenhafte Datenbasis, der hohe Aufwand für die einzelnen Module und die Problematik der Interaktionen zwischen einzelnen Effekten. Das globale Einsetzen gibt ein rasterartiges Bild, das die physikalischen Effekte relativ gut abbildet, aber die biologischen Effekte (z.B. Krankheitsunterdrückung) nicht vollständig abdecken kann. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass man mit bestehenden Modulen arbeiten kann und diese gleichzeitig die Interaktionen nicht stören (die alternative organische Substanz wird nur einmal angewendet und erzeugt die Effekte). Aufgrund von Machbarkeitsüberlegungen gelangt die Studie zum Schluss, dass im Moment nur das globale Einsetzen von Substituten zum Erfolg führen kann. Als Substitut werden für die landwirtschaftliche Anwendung Stroh und für die gärtnerische Anwendung Torf gewählt. Es wird angenommen, dass zwei Drittel der Menge von Kompost und Gärgut in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Das dritte Drittel, das im Gartenbau Anwendung findet, kann durch den dort üblichen Torf ersetzt werden. Die Mengen der Substituten werden aufgrund der Fähigkeit Humus zu reproduzieren berechnet. Ein Reifkompost kann fast viermal so viel Humus ersetzen wie frische organische Substanz in Stroh oder Gründüngung. Es wird auf viele Wissenslücken in diesem Bereich hingewiesen

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