research

Nitratauswaschung, Ertrag und N-Bilanz zweier Fruchtfolgen mit unterschiedlichem Leguminosenanteil im mehrjährigen Vergleich

Abstract

Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes Hof Ritzerau wurden zwei Fruchtfolgen mit unterschiedlichem Leguminosenanteil (40% bzw. 25%) über einen fünfjährigen Zeitraum (2004/05 – 2008/09)in Bezug auf Nitratauswaschung, Ertrag und N-Bilanz verglichen. Im Mittel der Sickerwasserperioden wurde ein deutlicher Einfluss der einzelnen Fruchtfolgeglieder auf das Ausmaß der Nitratauswaschung im folgenden Winter festgestellt. Nach Körnerleguminosen auf die intensive Bodenbearbeitung folgte bzw. nach Herbstumbruch von Kleegras wurden mit ca. 60 kg NO3-N/ha die höchsten Auswaschungen festgestellt, was bei einer Sickerwassermenge von ca. 313 mm eine deutliche Überschreitung der kritischen Nitratkonzentration von 50 mg je Liter Sickerwasser bedeutet. Frühjahrsumbruch von Kleegras führte im 4jährigen Durchschnitt zu deutlich geringeren NO3-N-Auswaschungen als Herbstumbruch. Die gemessene Auswaschung von knapp 10 kg N/ha lag damit sogar niedriger als die unter der naturnahen Referenzfläche Wald festgestellten Messwerte. Nach Getreide wurden ebenfalls deutlich niedrigere N-Auswaschungen als nach Kleegrasherbstumbruch oder Körnerleguminosen festgestellt. Mit zunehmendem zeitlichen Fruchtfolgeabstand von der Vorfrucht Kleegras ergaben sich jeweils sinkende Mengen ausgewaschenen Nitrates. In Bezug auf N-In- und Output schließen beide Fruchtfolgen mit einem geringfügigen durchschnittlichen jährlichen Überschuss ab. Dieser Überschuss ist geringer als die durchschnittlichen jährlichen Auswaschungsverluste, die im Falle der intensiven Fruchtfolge mit 40% Leguminosenanteil 35,3 kg N/ha und im Falle der extensiven Fruchtfolge mit 25% Leguminosenanteil 27,3 kg N/ha betragen. Dieses bedeutet, dass die Fruchtfolgen jährlich zwischen 25 und 30 kg N/ha vom Bodenvorrat zehren. Die Studie zeigt deutlich einige Problembereiche auf viehlos wirtschaftenden Betrieben, wo der alleinige Leguminosenanbau ohne Rückfuhr von Wirtschafts-düngern es kaum vermag, den N-Bedarf der Getreidekulturen zu decken. Relativ hohe N-Auswaschungsverluste gerade bei ungünstigem Management nach Kleegras und Körnerleguminosen können somit zu einer unerwünschten Zehrung vom Boden-N-Vorrat führen. Es gilt im Einzelfall Optimierungsstrategien wie z.B. Zwischenfrucht-anbau, Kleegrasumbruch im Frühjahr bzw. betriebsinterne Verwertung von Kleegras mit N-Rückführung (z.B. Biogas) zu finden, um ausgeglichene N-Bilanzen zu erzielen

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