research

Regulierung des Kleinen Fruchtwicklers im ökologischen Obstbau

Abstract

Der Kleine Fruchtwickler Grapholita lobarzewskii Rag. hat sich zu einem wichtigen Schädling in der Bodenseeregion entwickelt. Um den betroffenen Betriebe Perspektiven aufzuzeigen, sollte untersucht werden, ob von den für den Öko-Obstbau zugelassenen potentiell gegen Wicklerarten wirksamen Insektiziden ein Effekt zu erwarten ist. Im Hinblick auf die aktuelle Situation ohne zugelassene Regulierungsmethode waren hier auch relativ geringe Wirkungsgrade von Interesse. Auf der Basis der hier erzielten Ergebnisse kann davon ausgegangen werden, daß mit Aufwandmengen an Quassiaextrakt von ungefähr 3 g/ha und mKh Quassin und einer Applikation im Normalfall Wirkungsgrade bis zu 60 % erzielt werden können. Eine Zugabe von Trifolio-T/S forte als Formulierungshilfe und Netzmittel wäre zu empfehlen. Die Kosten für diese Behandlung liegen momentan bei ca. 140 € pro ha, sind also relativ hoch. Obwohl keine Erklärung für die Ergebnisse gefunden werden konnte, zeigte eine Variante mit einer einzigen Behandlung mit XenTari (Bacillus thuringiensis) kurz vor Eiablage ebenfalls in einigen Versuchen eine gewisse Wirkung. Die Kosten belaufen sich ungefähr auf 35 € pro ha, so daß dies für die Praxis sehr attraktiv wäre. Kombinationen aus Quassia und XenTari sowie von XenTari und NeemAzal-T/S waren von den Kosten und Wirkungsgrad her unattraktiv. Eine Regulierung des Kleinen Fruchtwicklers ist also mit den im Öko-Obstbau zur Verfügung stehenden Präparaten nur in begrenztem Umfang möglich. Die erzielten Wirkungsgrade würden jedoch für eine gewisse Reduktion der Population ausreichen. Hier bietet sich eine Kombination mit der Verwirrungstechnik, für die eine Zulassung in Deutschland jetzt angestrebt wird, geradezu an. Im ersten Jahr ist die Verwirrungstechnik bei höherem Ausgangsbefall nicht vollständig wirksam. Je nach Ausgangsbefall, Befallssituation (Waldränder!) und Flugverlauf des Kleinen Fruchtwicklers war eine Reduktion des Befalls auf die Toleranzschwelle von 1 % durch mehrjährige Anwendung der Verwirrungstechnik möglich oder auch nicht

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