Ziele des Projektes waren die Untersuchung von systemspezifischen Besonderheiten und Anforderungen an die Humusreproduktion unter Bedingungen des ökologischen Landbaus, sowie die Anpassung oder Erarbeitung einer Humusbilanzmethode zur Anwendung im ökologischen Landbau.
Die Untersuchungen wurden unter Einbeziehung von 8 Praxisbetriebspaaren (ökologisch vs. konventionell), 3 ökologischen Versuchsbetrieben und 16 Dauerfeldversuchen durchgeführt.
Ergebnisse:
1. Eine Absicherung von Unterschieden in Niveau und Entwicklung der Humusgehalte unter konventioneller und ökologischer Bewirtschaftung war sowohl unter Praxisbedingungen, wie auch in den Dauerfeldversuchen kaum möglich. Hier wurde die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Bewirtschaftungssysteme deutlich.
2. Aufgrund der dargestellten Sachverhalte konnten höhere Humusgehalte unter ökologi¬scher Bewirtschaftung im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten Flächen dann abgesichert werden, wenn sich die verglichenen Bewirtschaftungssysteme in Fruchtfolge und/oder Düngung wesentlich unterschieden.
3. Die Ergebnisse zur Bedeutung der Humusdynamik für die Ertragsbildung bei ökologischer und konventioneller Bewirtschaftung ergaben kein einheitliches Bild. Allerdings wurden in der Auswertung der Dauerfeldversuche engere Korrelationen zwischen durchschnittlichem Marktfruchtertrag und fast allen Indikatoren der Humusdynamik bei den ökologischen Parzellen gegenüber den konventionell bewirtschafteten festgestellt.
4. Ein quantitativer Einfluss einer differenzierten Intensität der Grundbodenbearbeitung auf die Humusdynamik konnte weder in Praxisbetrieben noch in Dauerfeldversuchen festgestellt werden.
5. Die im Rahmen des Projektes entwickelte modellbasierte Humusbilanzmethode (HUMOD) ist eine Weiterentwicklung der dynamischen Humuseinheitenmethode und zeigte in der Anwendung in Dauerfeldversuchen und Praxisbetrieben eine akzeptable Aussagequalität. Eine wesentlich bessere Erfassung der Humusreproduktion von Anbausystemen als mit den aktuell etablierten Methoden wird zwar noch nicht erreicht. Der große Vorteil der neuen Methode ist jedoch die Möglichkeit der reproduzierbaren Ermittlung von Humusreproduktionskoeffizienten für Fruchtarten in unterschiedlichen Anbausystemen unter Berücksichtigung der Standortbedingungen