research

Pestizidrückstände auf Bio-Produkten - Beurteilung der Kontaminationswege am Beispiel Bio-Wein

Abstract

Im Zentrum der Diskussion um Pestizidkontaminationen von biologisch erzeugten Lebensmitteln steht die Frage: „Wie viel Bio bekommt der Konsument, die Konsumentin beim Kauf von Bio - Lebensmitteln?". In dieser Arbeit wird ein Überblick über die in der Literatur verfügbaren Daten zur Rückstandsbelastung von Gemüse und Früchten gegeben und es werden Vergleiche zwischen biologisch und nicht biologisch produzierten Produkten angestellt. Die Literaturdaten werden ergänzt mit Messwerten zu Trauben und Wein, die das Amt für Lebensmittelkontrolle der Kantone AR, AI, GL und SH im Laufe der letzten Jahre in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) generiert hat. Im speziellen werden detaillierte Messwerte aus verschiedenen Rebbergen zur Abdrift von Pestiziden wiedergegeben und kommentiert. All diese Messdaten bilden eine fundierte Basis für die Beantwortung der Frage nach möglichen Kontaminationswegen und nach der oftmals zitierten „natürlichen Hintergrundbelastung“. Pestizidrückstände in Biowein sind zu minimieren. Darin sind sich alle einig. Dabei stehen nicht humantoxikologische Interessen im Vordergrund, sondern der berechtigte Wunsch der Konsumentenschaft und auch der Bioproduzenten nach möglichst viel „Bio“. Rückstände in Biowein sind ein Indiz dafür, dass Pestizide an Orte gelangen, wo sie nicht hingehören. Wenn Wirkstoffe in Form von Abdrift über den Feldrand hinausgelangen, sind Flora und Fauna als Nichtzielorganismen betroffen. Das Thema „Verbraucherschutz“ steht also in einem direktem Zusammenhang mit Aspekten des Umweltschutzes. Am Schluss der Arbeit werden Empfehlungen für die verschiedenen Interessengruppen aufgeführt, um einen zielgerichteten Pestizideinsatz, eine Minimierung der Rückstandsbelastung von Bioprodukten und auch eine bessere Rechtssicherheit zu erreichen

    Similar works