research

Nahrungsmittelqualität von Produkten aus biologischer und konventioneller Landwirtschaft im Vergleich

Abstract

Die Qualitätsunterschiede bei Produkten aus verschiedenen Anbausystemen sind deutlich, aber nicht immer eindeutig! Bei dieser speziellen Fragestellung geht es darum, den Einfluss des Anbausytems aus allen anderen Einflüssen herauszukristallisieren. Die enorme Ausgleichs- und Anpassungsfähigkeit von Lebewesen sowie die überlebensnotwendigen Selbstregulierungsmechanismen in Ökosystemen ermöglichen eine scheinbar unendliche Erweiterung der Grenzen der Belastbarkeit bezüglich suboptimaler Lebensqualität und wirken bei dem „Datendilemma“ mit. Es ist zu erwarten, dass nur hochempfindliche und differenzierte Vergleichsverfahren dazu geeignet sind, deutliche Unterschiede zu zeigen. Es sollte bei „bio/kon“-Vergleichsuntersuchungen darauf geachtet werden, dass die Testprodukte überhaupt vergleichbar sind, d.h. in beiden Fällen von verantwortungsvollen Produzenten stammen, dieselbe Sorte sind, aus derselben Gegend, von ähnlichen Boden- und Klimaverhältnissen herkommen u.s.w.. Weiters ist es für die Interpretation der Ergebnisse notwendig, möglichst viele Rahmenbedingungen zur Erstellung einer umfassenden Einflussfaktorenanalyse zu kennen, denn Wetterverhältnisse während der Vegetationsperiode, Vegetationsdauer, Saat- und Erntetermin, Frische der gekauften Produkte, Transport- und Lagerverhältnisse wirken sich natürlich auf die Qualität aus. Als nützlich erwies sich in der Grundlagenforschung auch die Anwendung möglichst vieler Methoden mit unterschiedlichen Ansätzen, um für die Dateninterpretation Aussagegrenzen und –möglichkeiten der einzelnen Methoden zu erkennen und zu standardisieren. Trotz dieser methodologischen Schwierigkeiten bestätigen zahlreiche Ergebnisse die Überlegenheit biologischer Produkte. Besonders deutlich zeigten Fütterungs- und Futterwahlversuche die Vorteile von Bio-Produkten. Weiters ist bei der bestehenden Arbeitsweise bei Vergleichsuntersuchungen zu bedenken, dass wir eine Methodologie zur Ermittlung der Qualität biologisch erzeugter Produkte anwenden, die der analytischen Wissenschaftstheorie entspringt, und dass wir heute noch keine ausreichend definierte Interpretationsgrundlage haben, die der biologischen Produktion und dem ganzheitlichen Systemverständnis entspräche. Die nachhaltige Bedeutung dieser Forschungsarbeiten liegt aber vor allem in der Erweiterung des Qualitätsbegriffes: der enge Rahmen abgesteckt durch Ertrag, äußere Beschaffenheit und der Erfassung einiger isolierter Inhaltsstoffe konnte gesprengt werden und die Tragweite der ganzheitlichen Betrachtungsweise für die Beurteilung des Landwirtschafts-Verarbeitungs- Ernährungs-Komplexes mündet in der begründeten und sinnvollen Einführung des Begriffes „Prozessqualität“

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