research

Hemmende und fördernde Faktoren einer Umstellung auf ökologischen Landbau aus Sicht landwirtschaftlicher Unternehmer/innen in verschiedenen Regionen Deutschlands (unter Einbeziehung soziologischer Fragestellungen)

Abstract

Ein Zuwachs ökologisch wirtschaftender Betriebe hängt u. a. entscheidend von den Beweggründen landwirtschaftlicher Betriebsleiter ab. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, welche Faktoren Betriebsleiter an der Umstellung auf Ökolandbau hindern oder dazu bewegen und wie eine dauerhafte Umstellung gewährleistet werden kann. Dazu wurden im Frühjahr 2003 insgesamt 362 landwirtschaftliche Betriebsleiter (konventionell und ökologisch wirtschaftender Betriebe) in fünf deutschen Untersuchungsregionen persönlich befragt. Die Untersuchung beleuchtet die verschiedenen Stufen des Adoptionsprozesses, von der ersten Wahrnehmung des Ökolandbaus als alternatives Landbewirtschaftungssystem bis hin zur Umstellung. Unabhängig von Produktionsrichtung und Untersuchungsregion befürchten konventionelle Betriebsleiter einen unsicheren Absatz und zu niedrige Erzeugerpreise für Öko-Produkte sowie zunehmende Beikrautprobleme im Ackerbau. Dies sind auch tatsächlich Probleme, mit denen viele Öko-Betriebsleiter nach ihrer Umstellung verstärkt zu kämpfen haben oder hatten. Für viehhaltende Betriebe erweisen sich die Auflagen zur Tierhaltung nach der EG-Öko-Verordnung als besonderes Hemmnis; häufig genügen die bestehenden Stallungen, insbesondere mit Anbindehaltung, nicht der EG-Verordnung. Für Marktfruchtbetriebe ist ein bedeutender Hinderungsgrund, dass mit der Umstellung Ackerkulturen mit gesichertem Absatz aufgegeben werden müssten – ein gewichtiges Argument insbesondere bei Betrieben mit Zuckerrübenkontingenten. Neben der Identifikation wichtigster Hemmfaktoren wurden folgende Einflussfaktoren einer Umstellung vertiefend untersucht: – Absatz und Vermarktung von Öko-Produkten; – Investitionen, die mit Umstellung auf Ökolandbau erforderlich werden; – Anreizwirkung der Extensivierungsprämie; – Arbeitsbelastung; – Flexibilität konventioneller Betriebsleiter bezüglich Veränderungen in ihrer Produktion; – Bereitschaft zu Betriebskooperationen im Zuge einer Umstellung; – Anerkennung des Ökolandbaus bei Bevölkerung und landwirtschaftlichem Berufsstand. Aus den Ergebnissen der Untersuchung wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die sich an Politik, landwirtschaftliche Berater sowie Betriebsleiter gleichermaßen richten

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