research

Kurzfristige und langfristige Auswirkungen von zwei Spritzfolgen im Kartoffelbau auf biologische Parameter der Bodenfruchtbarkeit

Abstract

Die Toxizität eines Pflanzenschutzmittels (PSM)wird anhand von Untersuchungen der Herstellerfirmen ermittelt und beruht in der Regel auf der Wirkung eines einzelnen Wirkstoffes oder Produktes auf einen definierten Indikator-Organismus. In der landwirtschaftlichen Praxis werden die Wirkstoffe jedoch häufig in Kombination mit anderen Mitteln oder in rascher Abfolge ausgebracht. Zu den kumulativen Wirkungen von Pestiziden, wie sie in einer Kultur angewendet werden, gibt es bislang nur vereinzelte Untersuchungen (Bromilov et al. 1996; Moorman, 1989; Nicholson und Hirsch, 1998; Schuster und Schröder, 1990). In diesem Bericht werden die Ergebnisse aus einem Modellversuch über die kurz- und langfristigen Auswirkungen von PSM in der Kartoffelkultur auf die Bodenmikroorganismen dargestellt. Ergebnisse: Die verabreichten Pestizide übten einen signifikanten Einfluss auf die mikrobielle Biomasse, Aktivität und Diversität aus. Die kurzfristigen Auswirkungen der Kartoffelspritzfolge waren bei fast allen erhobenen bodenbiologischen Parametern signifikant. Das in der Schweiz bis 2001 unter den zwanzig meist angewendeten Wirkstoffen, aber inzwischen vom Markt gezogene, PSM Dinoseb hatte eine erheblich stärkere Nebenwirkung auf die Bodenlebewesen. Die meisten Parameter erholten sich weitgehend bis zur zweiten Probenahme (135 Tage nach der letzten Spritzung) mit Ausnahme der Substratnutzungsmuster und der Algenpopulation, die im Rahmen von sukzessionalen Effekten Unterschiede zwischen den Verfahren anzeigten. Die hier vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Modellversuchen. Es stellt sich die Frage, welche Effekte die PSM im Feld haben. Um diese Frage zu beantworten, wurde 2002 ein Feldversuch angelegt, in welchem die Wirkung von PSM auf die Bodenlebewesen in einer Fruchtfolge untersucht wird

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