research

Der Trockenmassegehalt der Kartoffelknollen als Indikator für den Ausreifungsgrad der Knollen und der relativen Bedeutung des Krautfäulebefalls

Abstract

Fazit: Aus den vorgestellten Ergebnissen kann abgeleitet werden, dass die Kartoffeln zunächst Knollen mit relativ geringen Trockenmassegehalten anlegen. Nach der Knollenanlage steigen die TM-Gehalte der angelegten Knollen kontinuierlich an. Ein deutlicher Anstieg ist auch noch in den ersten (ca. 5-10) Tagen nach Beendigung des Knollengrößenwachstums - während der beginnenden Abreifephase - festzustellen. Daher “reagieren” die TM-Gehalte der Knollen sehr viel „empfindlicher“ auf einen Krautfäulebefall (durch Verminderung der Gehalte) als die Knollenerträge. Zugleich wird mit steigender N-Versorgung der Beginn der Abreife eines Kartoffelbestandes (= Ende des Knollengrößenwachstums) zeitlich verschoben, dies bewirkt ebenfalls eine Verzögerung des Anstieges der TM-Gehalte in den Knollen. Aus dem sehr starken und zugleich unterschiedlich starken Anstieg der TM-Gehalte in Abhängigkeit der Düngung und des Krautfäulebefalls während der gesamten Vegetationsperiode und während der Abreifephase der Kartoffeln kann abgeleitet werden, dass aus den TMGehalten der Knollen Rückschlüsse auf die Wachstumsbedingungen der Kartoffeln und deren Limitierungen und damit auch auf die Bedeutung eines Befalls mit Krautfäule gezogen werden können. Ein rascher Anstieg der TM-Gehalte während des Kartoffelwachstums sowie hohe TM- bzw. Stärkegehalte zur Ernte weisen auf ungünstige Wachstumsbedingungen (niedrige N-Versorgung, Wassermangel) hin, sowie darauf, dass das Knollenwachstum eines Kartoffelbestandes nicht nennenswert durch Krautfäule beeinträchtigt wurde. Niedrige TM- bzw. Stärkegehalte deuten auf eine vorzeitige Wachstumsunterbrechung als Folge von Krankheitsbefall. Z.B. deuten bei der hier verwendeten Sorte Agria mit einer genetischen Veranlagung zu hohen Stärkeehalten TM-Gehalte über gut 20 % darauf, dass das Knollengrößenwachstum nicht nennenswert durch Krautfäule beeinträchtigt wurde (allenfalls die TM-Einlagerung während der Abreife), während TM-Gehalte von 20 % und darunter unter den gegebenen Standortbedingungen auf ein frühzeitiges Ende des Knollengrößenwachstums als Folge von Krankheitsbefall hindeuten. Für die Speisesorten mit einer genetischen Veranlagung zu niedrigeren Stärkegehalten dürfte diese “Grenze” entsprechend niedriger liegen (je nach Sorte und Bedingungen bei ca. 19 % TM bzw. entsprechend 13,5 % Stärke)

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