research

Was kommt auf den Teller? Lebensstile und nachhaltige Ernährung.

Abstract

Die gegenwärtigen Entwicklungen im Lebensmittelmarkt sowie wissenschaftliche Untersuchungen zum Ernährungsverhalten zeigen, dass momentan kaum Veränderungen hin zu einer nachhaltigeren Ernährung beobachtbar sind. Aktuellste Trends wie z.B. die so genannte „Aldisierung“ oder die Zunahme von Functional Food weisen sogar eher in die gegenläufige Richtung. Warum aber haben Lebensmittelindustrie und Handel bei Verbraucher/innen ungleich größeren Erfolg, wenn es darum geht, ihre Produkte abzusetzen als die Akteure, die sich seit Jahren für eine gesündere und ökologischere Ernährung einsetzen? Neben einigen anderen sind hier zwei bedeutsame Gründe zu nennen, die eng miteinander verknüpft sind: a) Ernährung ist und war schon immer eingebettet in kulturelle Kontexte. Neben der Funktion des Hunger-Stillens hat das Essen mannigfaltige soziale und symbolische Bedeutungen. Diese Bedeutungs-Dimensionen von Ernährung werden in der wissenschaftlichen Ernährungskommunikation zu sehr vernachlässigt, Ernährung wird rationalisiert und vor allem kognitiv kommuniziert. b) Nicht alle Menschen ernähren sich gleich, Lebenskontexte, verfügbare Ressourcen und Einstellungen unterscheiden sich teils erheblich zwischen Teil-Gruppen der Gesellschaft. Auch diese unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse der Verbraucher/innen werden in der Ernährungskommunikation weit gehend außer Acht gelassen. Diese beiden Aspekte kann eine lebensstil-spezifische Betrachtung aufnehmen. Im vorliegenden Beitrag sollen die Potenziale einer lebensstil-spezifischen Betrachtung für die Förderung nachhaltiger Ernährung anhand einiger Beispiele aus einer empirischen Studie dargestellt werden

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