research

Milchziegen auf Biobetrieben in Deutschland [Dairy goat keeping in organic farming in Germany]

Abstract

Die Geschichte der Milchziegenhaltung in Deutschland ist durch starke Gegensätze sowohl in der Einstellung zum Tier Ziege, als auch in der Entwicklung der Ziegenbestände geprägt. Während die Milchziege in früheren Zeiten allgemein geschätzt wurde, erhielt sie ca. ab dem 17. Jahrhundert unter anderem den Ruf als Waldschädling. Als „Kuh des kleinen (armen) Mannes“ werden nach dem ersten Weltkrieg rund 4,5 Mio. Milchziegen gehalten. Im Vergleich dazu hat die Milchziegenhaltung heute mit 125.000 Ziegen (Bundesstatistik 1998) nur geringe Bedeutung in Deutschland (zum Vergleich: Griechenland 5,9 Mio., Spanien 2,5 Mio., Italien 1,4 Mio., Frankreich 1,1 Mio., Portugal 0,8 Mio., Niederlande 0,13 Mio.; Zahlen für 1998). Unklar ist für die in Deutschland gehaltenen Ziegen welche Funktionen (Hobby, Einkommen, Therapie, Landschaftspflege) sie erfüllen und ob/wie sie genutzt werden (Milch, Fleisch, Faser). Sicher ist nur, dass die Milchgewinnung nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Schätzungen zufolge werden nur noch 20.000 Tiere gemolken, viele davon auf Öko-Betrieben. 1998 wurden nach einer AGÖL-Zählung rund 9.000 Ziegen auf ökologischen Betrieben mit Verbandszugehörigkeit gehalten. Weitere 2.000 Ziegen werden auf Bio-Betrieben ohne Verbandzugehörigkeit (EU-Bio) vermutet. Mit rund 9% ist der Anteil der ökologischen Ziegenhaltung an der gesamten Ziegenhaltung höher als bei jeder anderen Tierart

    Similar works