Wissen und Können von Lehrenden der Erwachsenenbildung. Die Bedeutung der Lernvoraussetzungen und Lernaktivitäten für den Erwerb und den Transfer von Kompetenzen mit Hilfe einer videofallbasierten Lernumgebung

Abstract

In der Förderung der professionellen Handlungskompetenz Lehrender, sieht sich die Lehrer- und Erwachsenenbildung(sforschung) mit Fragen des Zusammenhangs berufsrelevanten Wissens und praktischen Könnens konfrontiert. Gefragt sind Konzepte zum Aufbau handlungsleitender Kognitionen zur Diagnose von Lehr-Lernsituationen sowie zur Auswahl situationsangemessener Vorgehensweisen und deren erfolgreicher Umsetzung im Handeln der Lehrenden. Die Förderung professionellen Lehrhandelns durch videofallbasiertes Lernen stellt dazu einen in Wissenschaft und Praxis weit verbreiteten Ansatz dar. Während das Potenzial videofallbasierten Lernens zur Förderung der kognitiven Fähigkeiten der differenzierten Wahrnehmung, perspektivischen Betrachtung und theoriegeleiteten Analyse von Lehr-Lernsituationen empirisch umfassend untersucht wird, bleiben Fragen zu dem Verlauf und der optimalen Unterstützung videofallbasierter Lernprozesse, den Voraussetzungen der Lernenden sowie dem Transfer der kognitiven Fähigkeiten in Handeln häufig ungeklärt. Die Arbeit versucht anhand von drei quasi-experimentellen, in das reguläre Studien- und Fortbildungsangebot angehender sowie erfahrener Lehrender integrierten videofallbasierten Interventionsstudien empirisch aufzuzeigen, wie ein Aufbau einer aus den kognitiven Operationen der Situationsbeschreibung, Perspektivenübernahme und Theorieverwendung bestehenden Denkheuristik zur Diagnose fremder und eigener Lehr-Lernsituationen erfolgen und diese durch die wiederholte Auseinandersetzung mit authentischen Videofällen in einer digitalen Lernumgebung so gefestigt und eingeübt werden kann, dass diese eine prozedurale Grundlage für das situative Handeln der Lehrenden bildet. Die Befunde der Arbeit leisten nicht nur einen Beitrag zum aktuellen wissenschaftlichen Diskurs zur Professionalisierung und Expertise von Lehrenden, sondern bieten aufgrund der in die Weiterbildungspraxis integrierten Umsetzung der quasi-experimentellen Studien darüber hinaus empirisch fundierte Ansatzpunkte zur konzeptionellen Gestaltung der Aus- und Weiterbildungspraxis für (angehende) Lehrende

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