Emanzipierte Fürstinnen oder Marionetten des adeligen Beziehungsgeflechts? Die Andechserinnen und ihre praktizierte Frömmigkeit in den europäischen Adelshäusern

Abstract

Verschiedene Einflüsse, Umstände und Strukturen konnten auf Fürstinnen im 13. Jahrhundert einwirken. Daneben bestimmten soziale und dynastische Erwartungshaltungen und Pflichten deren Handeln, die zeitgleich auch Raum für individuelle Handlungsmuster boten. Mit den zwei adeligen Frauen Elisabeth von Thüringen und Agnes von Andechs, die beide mit derselben oder ähnlichen Frömmigkeitspraxis durch ihre andechs-meranische Herkunft vertraut waren, ist zu zeigen, dass die Frauen selbst bei gleicher Prägung durch ihre Herkunftsfamilie unterschiedliche individuelle Vorlieben in den eingeheirateten Familien praktizierten. Die Herkunft der Frauen stellt demnach keinen so entscheidenden Faktor für deren Prägung und Frömmigkeitspraxis dar, auch wenn manche Fürstinnen sich durchaus an der Linie ihrer Eltern orientierten. Das Individualitätsbewusstsein der Fürstinnen und ihre Stellung in der eingeheirateten Familie stellen vielmehr entscheidende Punkte dar, welche in dieses Konstrukt miteinbezogen werden müssen

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