Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildeten frühere Untersuchungen zur Synthese von ausgewählten
Übergangsmetallthiocyanat-Koordinationspolymeren, mit dem Ziel den Einfluss einer chemischen
Modifizierung auf die strukturellen und magnetischen Eigenschaften dieser Verbindungsklasse zu
untersuchen. Neben der Synthese von Verbindungen mit neuartigen Koordinationsnetzwerken
waren insbesondere Verbindungen mit 1D-Strukturen und Kobalt(II) als Metallkation von Interesse,
da frühere Untersuchungen belegen, dass diese das seltene Phänomen des Einzelkettenmagnetismus
aufweisen. Hier galt es insbesondere den Einfluss des Co-Liganden auf die Parameter zu untersuchen,
welche die Leistungsfähigkeit derartiger Materialien beschreiben. Hierzu wurden eine Vielzahl neuer
Koordinationsverbindungen mit den Metallkationen Mn(II), Fe(II), Co(II) und Ni(II) sowie
unterschiedlichen neutralen Co-Liganden synthetisiert und hinsichtlich ihrer strukturellen,
thermischen und magnetischen Eigenschaften systematisch untersucht.
Im Verlauf dieser Untersuchungen wurde eine Reihe von Verbindungen synthetisiert, in denen
Schichtstrukturen mit einer für Thiocyanat-Koordinationsverbindungen neuartigen Topologie der
Koordinationsnetzwerke beobachtet werden. Diese weisen in Abhängigkeit des Metallkations
antiferromagnetisches oder ferromagnetisches Verhalten auf. Des Weiteren wurden auch 1D Koordinationspolymere erhalten, welche nicht aus den für diese Verbindungen typischen
Metallthiocyanat-Ketten aufgebaut sind.
Von besonderer Bedeutung sind die hier vorgestellten Untersuchungen an Kobalt-Verbindungen mit
Kettenstrukturen, da diese eine langsame Relaxation der Magnetisierung zeigen, welche bislang
immer als Einzelkettenmagnetismus interpretiert wurde. Insgesamt wurden drei unterschiedliche
Verbindungen erhalten, wobei diese die vorangegangenen Ergebnisse komplettieren und zum ersten
Mal allgemeine Schlussfolgerungen zulassen