research

Rolle des Phosphors als Steuerungsgröße des Stickstoffertrages und der Phytodiversität ökologisch bewirtschafteter Dauergrünlandbestände

Abstract

In einem konzeptionellen Projektansatz, der sowohl Felderhebungen, Feldversuche, Gefäßversuche und Laboranalysen umfasste, wurde der Frage der Bedeutung der Bodenphosphor-Trophie für die Präsenz, die Entwicklung und die Leistungsfähigkeit von Grünlandleguminosen im Ökologischen Landbau nachgegangen. Ziel der Untersuchungen war es, die Bivalenz des Phosphors, der einerseits die Leguminosen und damit den N-Ertrag fördern kann und andererseits die Phytodiversität zu reduzieren vermag, näher zu ergründen. Es zeigte sich, dass die Präsenz von Grünlandleguminosen auf heterogenem Dauergrünland weder vom Gehalt an pflanzenverfügbarem P noch den einzelnen P-Fraktionen hinreichend erklärt werden konnte. Demnach spielen erratische bzw. weitere nicht kontrollierte Umweltbedingungen eine mindestens ebenso wichtige Rolle bei der kleinräumigen Verbreitung der Leguminosen auf dem Dauergrünland. Bei überhöhten P-Gehalten war tendenziell eine Verringerung der Phytodiversität zu konstatieren, wobei diese Beziehung im Bereich moderater P-Level weniger stark ausgeprägt war als in internationalen Studien, die sich nicht auf Öko-Grünland beschränkten. Offenbar vermochte der Phosphor aufgrund der N-Co-Limitierung im System des Ökologischen Landbaus keine vergleichbar verdrängende Wirkung via Förderung konkurrenzstärkerer, aber auch Nährstoff-bedürftigerer Florenvertreter zu entfalten. Beide Befunde weisen auf die realistische Möglichkeit hin, unter hiesigen Bedingungen eine moderate P-Düngung zur Förderung der Grünlandleguminosen ohne markant negative Auswirkungen auf die Phytodiversität zu rechtfertigen und damit auch zu praktizieren. Hierfür stehen verschiedene Düngemittel zur Verfügung, von denen sich in unseren Feldversuchen der zugelassene Standarddünger ‚Physalg‘ besonders für die kurzfristige Behebung von P-Defiziten sowie für die Unterstützung der Leguminosenetablierung empfahl, wohingegen das mit elementarem Schwefel versetzte Knochenkohle- Präparat seine Stärken in der Langzeitstabilisierung der Leguminosenanteile hatte und weniger zur Bodeneutrophierung neigte, was es zum Einsatz in floristisch wertvollen, artenreichen Grünlandbeständen prädestiniert. Die potenziellen P-Alternativen, die Recycling-Präparate ‚Leachphos‘ und ‚AshDec‘, erwiesen sich in ihrer Ertragswirkung der der für den Ökolandbau zugelassenen P-Dünger als ebenbürtig. Insgesamt waren die Ertragseffekte aller geprüften P-Dünger jedoch gering und daher auch selten abzusichern. Die in einigen Aufwüchsen festgestellte Interaktion Leguminosenart x Art des P-Düngers kann mit der unterschiedlichen Wurzelmorphologie und dem damit einhergehenden unterschiedlichen P-Aneignungsvermögen auch bei geringen PDL-Werten erklärt werden

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