Migration und räumliche Transformation: Theoretische Ansätze, empirische Erkenntnisse, interdisziplinäre Perspektiven

Abstract

Migration hat es schon immer gegeben und wird voraussichtlich in Zukunft noch weiter zunehmen. Die Land-Stadt-Mobilität in Lateinamerika, Afrika und Asien führt gegenwärtig zu Megastäd-ten mit großen sozialen und infrastrukturellen Problemen. Küs-tenregionen, die durch hohe Besiedlungsdichte und starkes Be-völkerungswachstum geprägt sind, werden künftig von Klimawan-del noch stärker als bereits heute bedroht sein. Generell sind die Ursachen für Migration sehr vielschichtig. Grundsätzlich können positive wie negative Wirkungen von Migration auf Her-kunfts- wie Zielregionen gefunden werden. Zum einen können Herkunftsregionen von erheblichen Geldtransfers ihrer Auswan-derer*innen profitieren (Beispiel Mexiko), während in anderen Fällen die Geldtransfers die fehlenden Arbeitskräfte im länd-lichen Raum nicht aufwiegen können (Beispiel Tansania). Eben-falls sind die Auswirkungen der Migration auf ihre Zielregio-nen divers. Aus historischer Sicht hatten Einwanderungsgruppen häufig an einer geringeren Wertschätzung zu leiden. Dabei hat-ten viele Zielregionen von den Neuankömmlingen profitiert (billige Arbeitskräfte, kulturelle Bereicherung etc.). Gene-rell ist wichtig zu betonen, dass der Mensch als in soziale Beziehungen eingebundener, kulturell und durch historische Prozesse geprägter Akteur in den Mittelpunkt der Migrations-forschung gestellt werden muss.Migration always existed and is expected to intensify in the future. Rural-urban mobility in Latin America, Africa and Asia is currently leading to megacities with major social and in-frastructural problems. Coastal regions, often characterized by large agglomerations with high population density and growth, are in particular highly exposed to climatic change, i.e. sea level rise. Thus, causes of migration are very di-verse and complex. In principle, positive and negative effects of migration exist in regions of origin and destination. Yet, regions of origin can benefit from significant transfers of funds from their emigrants (e.g. Mexico), while in other coun-tries, remittances cannot outweigh the lack of rural workers (e.g. Tanzania). Likewise, the impact of migration on their target regions is diverse. From a historical point of view, immigrant groups suffered from lower appreciation although many target regions benefited from the newcomers (cheap labor, cultural enrichment etc.). In general, it is important to em-phasize that human beings, as immersed in social relationships and shaped by culture and history, have to be placed at the center of research on migration

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