Die restaurative Therapie endodontisch behandelter Zähne mit glasfaserverstärkten Aufbaustiften

Abstract

Die Restauration endodontisch behandelter Zähne stellt eine restaurative Herausforderung. Dabei ist das Ausmaß des koronalen Zahnhartsubstanzverlustes ein kritischer prognostischer Faktor. Postendodontische Restaurationen mit Aufbaustiften und plastischen Aufbauten sind indiziert, wenn eine oder keine Kavitätenwand verblieben ist. Im Rahmen der 11-Jahres-Nachuntersuchung einer randomisierten, kontrollierten Studie wurde die Versorgung mit Titanaufbaustiften der Rekonstruktion mit Glasfaseraufbaustiften gegenübergestellt. Beide Aufbaustiftsysteme erzielten vergleichbare Überlebensraten. Die adhäsive Befestigung der Aufbaustifte und die Einhaltung des Fassreifen-Designs begründen das Ergebnis. Versagensereignisse traten in beiden Versorgungsgruppen 8 Jahre nach Eingliederung der Restauration mit deutlicher Progredienz auf. Im Verlauf der Nachbeobachtung der randomisierten, kontrollierten Studie zu Glasfaser- und Titanaufbaustiften wurden Röntgenbilder der Versorgungen an zwei verschiedenen Zeitpunkten angefertigt. Es wurde eine digitale Methode zur Vermessung der Höhe des mesialen und distalen Limbus alveolaris entwickelt, um das marginale Knochenniveau im Verlauf einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 54 (Glasfaseraufbaustifte) und 50 (Titanaufbaustifte) Monaten zu bewerten. Es zeigte sich, dass die Rigidität des Aufbaustiftmaterials keinen Einfluss auf die Veränderung des marginalen Knochenniveaus hat. Untersucht wurde im Design einer explorativen Analyse, welche Selbstaussagekraft Patienten zum Zustand ihrer postendodontischen Versorgung im Rahmen der Langzeit-Nachbeobachtung der randomisierten klinischen Studie aufweisen. Es zeigte sich, dass die Selbstaussage unter Anwendung eines Fragebogens ein vielversprechender, weiter zu untersuchender Ansatz ist, wenn Patienten mit postendodontischen Restaurationen nicht an einer klinischen Nachuntersuchung teilnehmen können. Entwickelt wurde nachfolgend eine Serie von In-vitro-Untersuchungen, um direkte und indirekte Kompositrestaurationen unter Berücksichtigung verschiedener Zahnhartsubstanzdefekte und der Insertion glasfaserverstärkter Aufbaustifte nach thermomechanischer dynamischer und anschließender linearer Belastung zu evaluieren. Dabei zeigte sich, dass endodontisch behandelte Frontzähne mit bis zu zwei Klasse-III-Kavitäten bei Versorgung mit direkten Komposit-Restaurationen adäquate Belastbarkeitswerte zeigen. Die Verwendung von Aufbaustiften hatte dabei keinen die Belastbarkeit steigernden Effekt. Bei stark ausgedehnten Frontzahndefekten mit vollständig fehlenden Kavitätenwänden war für direkte Restaurationen eine signifikant verringerte Belastbarkeit messbar. Die Anwendung eines Aufbaustiftes hatte dabei einen deutlich belastbarkeitssteigernden Effekt. Im Vergleich mit Kronenrestaurationen erzielen bei mesialen und distalen Klasse-III-Kavitäten endodontisch behandelte Frontzähne mit direkten Kompositrestaurationen gleiche Belastbarkeitswerte. Die Kombination von Kompositfüllungen mit Veneer-Restaurationen zeigte hohe Belastbarkeitswerte und stellte sich als vielversprechendes, weiter zu untersuchendes Konzept dar

    Similar works