Der akute Nierenschaden (AKI, acute kidney injury) ist eine plötzlich auftretende Verschlechterung der glomerulären Filtrationsrate (GFR). Viele unterschiedliche Ursachen sind bekannt. Klassischerweise werden sie in prärenal, renal und postrenal eingeteilt. Seit vielen Jahren ist die Biomarker Forschung beim AKI von großem Interesse. Themen mit besonders hoher Beachtung sind die frühzeitige Diagnosestellung des AKI, die Identifkation von Ursachen des Nierenschadens und die Prognoseabschätzung. In meinen Arbeiten haben wir uns mit der Identifikation solcher Biomarker beschäftigt und dazu unter anderem difference gel electrophoresis (DIGE) als analytische Methode eingesetzt. Wir haben mit DIGE differentiell regulierte Proteine nach herzchirurgischen Operationen im Urin identifiziert, welche auf die Ursache eines Nierenschadens hinweisen. Ausserdem haben wir Marker für die Prognose des AKIs gesucht und insulin-like growth factor binding protein 7 (IGFBP-7) als neuen Biomarker für die renale Prognose identifiziert. In einer weiteren Studie zeigte sich die Kynurenin-Säure als potentieller Marker für die renale Prognose beim AKI. In einer klinischen Studie haben wir die GFR vor und nach perkutanem Aortenklappenersatz beobachtet. Dabei konnten wir feststellen, dass sich bei mehr als 50 % der Patienten die GFR nach Behebung der Aortenstenose verbesserte. Wir konnten mehrere Risikofaktoren für das Auftreten eines AKIs bei diesen Patienten identifizieren, wie den transapikale Zugang, das Auftreten einer Inflammation mit erhöhtem CRP oder erniedrigter Thrombozytenzahl sowie die Transfusion von Erythrozyten.
Bei Patienten mit Aortenaneurysma aufgrund eines Marfan Syndroms haben wir mit DIGE eine erhöhte Fragmentierung von Filamin-A festgestellt. Ursache dieser Fragmentierung war eine erhöhte Aktivität der Protease Calpain-2.
Zusammengefasst haben wir durch unterschiedliche Methoden Biomarker bei renalen und vaskulären Erkrankungen identifiziert
