thesis

Evaluierung von Risikofaktoren für das Auftreten von Früh- und Spätrezidiven des hepatozellulären Karzinoms nach einer Lebertransplantation

Abstract

Einleitung: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) stellt weltweit einen häufigen Tumor mit einer hohen Mortalitätsrate und zunehmender Inzidenz dar. Als potentiell kurative Therapie steht unter anderem die Lebertransplantation zur Verfügung. Wird bei Diagnose eines HCCs eine Lebertransplantation durchgeführt und es tritt in weiterer Folge ein Rezidiv des Tumors auf, so ist die Prognose äußerst ungünstig. Mit einer besonders schlechten prognostischen Bedeutung ist dabei das Frührezidiv assoziiert. Um ein langes rezidivfreies Überleben nach einer Lebertransplantation sicherzustellen und um optimale Therapieentscheidungen prä- und postoperativ zu treffen, ist es wichtig, Faktoren zu identifizieren, die den Rezidivauftritt, insbesondere den des Frührezidivs, begünstigen. Methodik: Von 1989 bis 2015 wurden 487 HCC-Patienten der Chirurgischen Klinik, Campus Charité Mitte und Campus Virchow Klinikum, der Medizinischen Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin bei Diagnose eines HCCs lebertransplantiert und bis Mai 2016 nachbeobachtet. 444 der Patienten konnten in die vorliegende Studie eingeschlossen werden. Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Patienten, bei denen kein Rezidiv aufgetreten ist, und Patienten, bei denen es zu einem Rezidivauftritt kam. Die Rezidivgruppe wurde anschließend unterteilt in Patienten, die ein Frührezidiv entwickelt haben (unter zwei Jahren), und Patienten, die ein Spätrezidiv entwickelt haben (nach zwei Jahren). Es wurden klinisch- pathologische Eigenschaften dieser Gruppen untersucht und verglichen. Ergebnisse: Von den 444 Patienten entwickelten 95 (21,4%) ein Rezidiv, wobei dieses in 64 Fällen (14,4%) als Frührezidiv zu klassifizieren war. Patienten mit einem Frührezidiv hatten eine 1-3-5-Jahresüberlebensrate von 75,0%-18,3%-6,7%, Patienten mit einem Spätrezidiv haben eine 1-3-5-Jahresüberlebensrate von 100%-100%-77,4%. In der multivariaten Analyse konnte ein Alpha-Fetoprotein-Wert (AFP), der präoperativ über 400ng/ml lag, mit p=0,037 sowie eine makrovaskuläre Invasion des Tumors mit p=0,044 als unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten eines Frührezidivs identifiziert werden. 8 Schlussfolgerung: Vor allem im Hinblick auf den schlechten Outcome von früh aufgetretenen Rezidiven innerhalb der ersten zwei Jahre nach Lebertransplantation ist zu überlegen eine individuelle Tumornachsorge in Form von engerer bildmorphologischer Überwachung und Tumormarkererhebung durchzuführen. Dies sollte vor allem bei Patienten mit hohen präoperativen AFP-Werten und einer postoperativ diagnostizierten makrovaskulären Invasion in Erwägung gezogen werden.Introduction: Hepatocellular carcinoma (HCC) is among the most common types of cancer with a high mortality rate and an increasing incidence. Among others, liver transplantation is available as a potentially curative therapy. While tumor recurrence is typically associated with poorer prognosis, post- liver transplant patients with early recurrences have, unfortunately, an even lower prognosis rate. Identifying factors that promote recurrence, especially early recurrence, it is imperative to make optimal treatment decisions pre- and postoperatively. Methods: A retrospective evaluation of clinical and histological data of 487 patients, who underwent liver transplantation for HCC between 1989 and 2015 was performed. Based on inclusion- and exclusion criteria, 444 of the 487 patients were included in the current study. The patients were divided into two groups: patients who did and did not develop disease recurrence. The recurrence group was then subdivided into patients who developed early recurrence (within two years) and patients who developed a late recurrence (after two years). Clinical and histological parameters of these groups were investigated and compared. Results: Of the 444 patients, 95 (21.4%) developed recurrences, whereas in 64 cases (14.4%) this was classified as early recurrences. Patients with an early recurrence had survival rates at 1-, 3- and 5-years of 75%-18%-6.7%, respectively. In the late recurrence group, survival rates at 1-, 3-, and 5- years were 100%-100%- 77.4%, respectively. In multivariate analysis, Alpha-fetoprotein values (AFP) preoperatively higher than 400ng/ml (p=0.037), and a macrovascular infiltration (p=0.044) could be identified as an independent risk factor for the manifestation of early recurrence. Conclusion: In view of the poor outcome of early recurrences after liver transplantation, it is to be considered that patients with high preoperative AFP values and macrovascular infiltration, would benefit of an individualized postoperative tumor surveillance

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