Ältere Patienten mit einem bösartigen Tumorleiden profitieren von einem „Comprehensive Geriatric Assessment“ (CGA) zur präoperativen Risikoeinschätzung. Ein komplettes CGA ist zeitaufwendig. Um Ressourcen adäquat zu allozieren, können einfache Screening-Verfahren vorgeschaltet werden, wenn sie eine prognostische Wertigkeit bezüglich Kurz- und Langzeitergebnissen aufweisen. Zusätzlich sollten Patienten motiviert werden, um nachhaltig ihre Behandlungsqualität zu verbessern. Die Daten für diese Dissertation wurden im Rahmen zweier Studien mit dem Titel „Patienten Empowerment und risiko-adaptierte Behandlung zur Verbesserung des Outcomes älterer Patienten nach gastrointestinalen, thorakalen und urogenitalen Operationen bei malignen Erkrankungen (PERATECS)“ erhoben. Drei Manuskripte wurden dazu veröffentlicht, in denen erstens präoperative Risikofaktoren geriatrischer Krebspatienten als prognostische Indikatoren identifiziert wurden und zweitens relevantes Outcome der Krebspatienten durch zwei Empowerment-Instrumente analysiert wurde. In der ersten Publikation wurde eine klinische, monozentrische Beobachtungsstudie „PERATECS“ (DRKS00005150) veröffentlicht, in der der Zusammenhang zwischen präoperativer gesundheitsbezogener Lebensqualität und Mortalität in einer Kohorte (N=126) von älteren Krebspatienten (>65 Jahre) mit gastrointestinalen, thorakalen und urogenitalen bösartigen Tumoren untersucht wurde. Es konnte gezeigt werden, dass Subskalen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wie die subjektive kognitive Dysfunktion, Appetitlosigkeit und zusätzlich eine eingeschränkte objektive kognitive Dysfunktion und die Operationsschwere prädiktiv in Bezug auf die 1-Jahres-Mortalität bei älteren Krebspatienten war. Der Status der Lebensqualität zwölf Monate nach dem Eingriff war vergleichbar mit dem präoperativen. In der zweiten Publikation wurde eine offene, randomisiert kontrollierte Interventionsstudie „PERATECS“ (NCT01278537) in einer Kohorte (N=652) von älteren Krebspatienten (>65 Jahre) ausgewertet. Dabei wurde der Einfluss von Empowerment-Instrumenten, wie einem Patiententagebuch und einer Informationsbroschüre, auf die globale gesundheitsbezogene Lebensqualität im ersten postoperativen Jahr sowie auf die Krankenhausverweildauer (primäre Endziele) überprüft. Es konnte zwischen den Studiengruppen kein Unterschied in Bezug auf die primären Endziele festgestellt werden. Die Patienten in der Interventionsgruppe wiesen jedoch signifikant weniger postoperative Schmerzen auf. Um den möglichen Einfluss relevanter Parameter des CGA, insbesondere verschiedener Mangelernährungsmarker (Serumalbumin, Body-Mass-Index [BMI], Gewichtsverlust in den letzten 3 Monaten und Mini Nutritional Assessment [MNA®]) auf das sekundäre Endziel „schwerwiegende 30-Tages-Komplikationen“ zu überprüfen, wurde für eine weitere Publikation eine Post-Hoc-Analyse der Interventionsstudie in einer Subkohorte (N=517) vorgenommen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Serumalbumin, Timed "Up and Go"-Test (TUG), American Society of Anesthesiologists (ASA)-Status und BMI für die Entwicklung schwerwiegender Komplikationen nach Krebsoperationen wichtige präoperative Parameter sind. Zusammenfassend konnten Erkenntnisse hinsichtlich des prognostischen Stellenwerts einfacher, unabhängiger geriatrischer Screening-Parameter hinsichtlich kurz- und langfristiger klinischer Endpunkte gezeigt werden. Die Behandlungsqualität bei postoperativen Schmerzen als Kurzzeit-Outcome konnte durch Empowerment verbessert werden. Folgestudien zum präoperativen CGA können zur Validierung der Parameter konzipiert werden.Older patients with a malignant tumor benefit from a Comprehensive Geriatric Assessment (CGA) for pre-operative risk assessment. In order to allocate resources adequately, simple screening procedures with short- and long-term prognostic value should be used. In addition, patients should be "empowered" to sustainably improve their quality of treatment. Data for this dissertation were collected in two studies titled "Patient empowerment and risk assessed treatment to improve outcome in the elderly after gastrointestinal, thoracic or urogenital cancer surgery (PERATECS)”. The first publication examined the link between preoperative health related quality of life and mortality in a cohort (N=126) of elderly cancer patients (≥ 65 years) with abdominal malignancies, who were enrolled in the monocentric, observational clinical study “PERATECS” (DRKS00005150). Subscales of quality of life, such as subjective cognitive dysfunction as well as loss of appetite, and additionally limited objective cognitive dysfunction and the operative severity were predictive with respect to 1-year mortality in elderly cancer patients. The status of global quality of life twelve months after the procedure was comparable to the preoperative status. In the second publication, a cohort (N=652) of older cancer patients (>65 years) was evaluated in an open, randomized controlled intervention study "PERATECS" (NCT018537). The impact of patient empowerment on the global health-related quality of life in the first post-operative year as well as on hospital length of stay (primary objectives) was investigated. No difference between the study groups, in terms of primary objectives could be revealed. However, the patients in the intervention group had significantly less post-operative pain in the empowerment group. A post-hoc analysis of the intervention study in a sub-cohort (N=517) was carried out for a third publication. The possible influence of relevant parameters of the CGA, in particular various malnutrition parameters (serum albumin, body mass index [BMI], weight loss in the last 3 months, and Mini Nutritional Assessment [MNA®]) on the secondary objective "severity of 30-day complications” was investigated. Serum albumin, Timed up and go –Test (TUG), American Society of Anesthesiologists (ASA)-Physical Status Classification System and BMI were independent pre-operative parameters for the development of relevant 30-day complications following cancer surgery. In summary, the prognostic value of simple geriatric screening parameters for both short- and long-term clinical outcomes was evaluated in geriatric cancer patients. The quality of post-operative pain treatment as a short-term outcome could be improved by empowerment. Follow-up studies to the preoperative CGA can be designed to validate these parameters