Governance with/out government has emerged as an alternative or functional
equivalent to government. While there seems to be an increasing demand, the
promise of governance to compensate for the weakness or failure of government
rests on a major premise. Governments have to be strong enough so that non-
governmental actors have an incentive to cooperate, and governments are not
afraid of being captured. If this premise held, it would result in a serious
dilemma for areas of limited statehood: The greater the demand for governance
with/out government, the less likely it is to emerge and to be effective,
precisely because government is weak. This paper explores to what extent
government and statehood are necessary to make governance with/out government
work. It discusses various options of how to commit non-governmental actors to
the provision of common goods without a shadow of hierarchy cast by government
and concludes with suggestions for future research on governance beyond
statehood.„Governance with/out government“ wird häufig als funktionales Äquivalent zu
staatlichem Regieren gehandelt. Inwiefern nicht-hierarchische Formen des
Regierens Staatsversagen kompensieren können, scheint jedoch von einer
wesentlichen Prämisse abzuhängen. Regierungen müssen stark genug sein, um
Kooperationsanreize für nicht-staatliche Akteure zu erzeugen und gleichzeitig
nicht die Gefahr des „state capture“ zu fürchten. Wenn dies zutrifft, ergibt
sich daraus ein ernsthaftes Governance Dilemma für Räume begrenzter
Staatlichkeit. Je größer die Nachfrage nach „governance with/out government“
desto weniger wahrscheinlich ist es, dass nicht-hierarchische Formen des
Regierens sich herausbilden und effektiv sind, gerade weil staatliches
Regieren schwach ist. Das Papier untersucht, inwiefern staatliches Regieren
und Staatlichkeit notwendige Bedingungen für die Effektivität von „governance
with/out government“ sind. Welche Möglichkeiten gibt es außer dem durch
intakte Staatlichkeit erzeugten Schatten der Hierarchie, um nicht-staatliche
Akteure zu veranlassen, sich an der Bereitstellung von Governance-Leistungen
zu beteiligen