a randomized, double-blind, placebo-controlled trial

Abstract

Hintergrund: Die Hühnereiallergie gehört zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien im Kindesalter. Da es keine kausalen Therapiemöglichkeiten gibt, haben Präventions-maßnahmen einen hohen Stellenwert. Ergebnisse aus Beobachtungsstudien gaben Hinweise darauf, dass die frühe Einführung von potenten Nahrungsmittel-allergenen vor der Entwicklung von Nahrungsmittelallergien schützen könnte. Es war Ziel der randomisierten, placebokontrollierten Interventionsstudie zu untersuchen, ob die frühe Einführung von Hühnerei zwischen dem 4.-6. Lebensmonat in der Allgemeinbevölkerung ein sicherer und effektiver Weg zur Vorbeugung von Hühnereiallergien sein kann. Methoden: Die Kinder wurden bei Geburt rekrutiert und vor Beginn der Intervention auf eine vorbestehende Sensibilisierung auf Hühnerei getestet. Nicht sensibilisierte Säuglinge (Hu ̈hnerei-spezifische IgE-Antikörper im Serum < 0.35 kUA/l) wurden einer Verum- oder Placebo-Gruppe randomisiert zugeordnet und erhielten mit Beginn der Beikost ab dem 4.-6. Lebensmonat bis zum 12. Lebensmonat dreimal pro Woche pasteurisiertes Hühnereiweißpulver (Verum) oder Reispulver (Placebo) unter gleichzeitiger Hühnerei-freier Ernährung. Primärer Endpunkt war die Häufigkeit von Hühnerei-Sensibilisierungen im Alter von 12 Lebensmonaten. Die Häufigkeit von Hühnerei-Allergien wurde mit Hilfe der Durchführung von Nahrungsmittelprovokationen bestimmt. Die Studie wurde im Deutschen Register Klinischer Studien registriert (DRKS00005668). Ergebnisse: 406 Kinder wurden im Alter von 4-6 Lebensmonaten vor Beginn der Intervention auf eine vorbestehende Hühnereisensibilisierung gescreent. Bei 23/406 (5.7%) konnten bereits Hühnerei-spezifische Serum-IgE-Antikörper ≥ 0.35 kUA/l nachgewiesen werden. 17 der sensibilisierten Kinder erhielten eine doppelblinde, Placebo- kontrollierte Nahrungsmittelprovokation; hierbei wurden 16 Kinder als Hu ̈hnerei-allergisch getestet und 11 Kinder zeigten eine anaphylaktische Reaktion. Von den nicht-sensibilisierten Kindern (383/406) wurden 184 Kinder in die Verum- und 199 Kinder in die Placebo-Gruppe randomisiert. Im Alter von 12 Lebensmonaten waren 5.6% der Kinder in der Verum-Gruppe und 2.6% der Kinder in der Placebo-Gruppe Hühnerei-sensibilisiert (primärer Endpunkt; RR, 2.20; 95% KI, 0.68 bis 7.14; p=0.24). 2.1% in der Verum-Gruppe wurden als allergisch getestet im Vergleich zu 0.6% in der Placebo-Gruppe (RR, 3.30; 95% KI, 0.35 bis 31.32; p=0.35). Schlussfolgerung: Die frühe Einführung von pasteurisiertem Hühnerei ab dem 4.-6. Lebensmonat erwies sich in unserer Studie als nicht erfolgreich für die Prävention von Hühnerei-allergien. Stattdessen barg sie die Gefahr für allergische Reaktionen in der häuslichen Umgebung, da die Mehrzahl der Hühnerei-allergischen Kinder in unserer Studie bereits Hühnerei-sensibilisiert und Hühnerei-allergisch im Alter von 4-6 Lebensmonaten vor der Beikosteinführung waren.Background: Hen’s egg is the most common cause of food allergy in early childhood. Since there is no causal treatment, prevention strategies are sought keenly. Studies suggested that the early introduction of allergenic foods might reduce the risk of food allergy. The aim of this randomized placebo-controlled intervention study was to investigate whether the introduction of hen’s egg at 4-6 months of age can be a safe and effective measure to reduce hen’s egg allergy in a general population. Methods: All participating children were recruited at birth and screened for preexisting hen’s egg-specific serum IgE prior to intervention. Only children who were not sensitized against hen’s egg were randomized to receive either verum (pasteurized egg white powder) or placebo (rice powder) added to the first weaning food three times a week under concurrent egg-free diet from age 4-6 until 12 months. The primary outcome was sensitization to hen’s egg (hen’s egg-specific serum IgE ≥ 0.35 kUA/l) by age 12 months. Hen’s egg allergy (secondary outcome) was confirmed by food challenge tests. This study was registered in the German Clinical-Trials-Registry, number DRKS00005668. Results: Among 406 screened infants, 23 (5.7%) had hen’s egg-specific IgE ≥ 0.35 kUA/l prior to randomization. 17/23 underwent subsequent double-blind, placebo-controlled food challenges and 16 were confirmed as hen’s egg allergic including 11 with anaphylactic reactions. Of the 383 non-sensitized infants (56.7% male), 184 were randomized to verum and 199 to placebo. At 12 months of age, 5.6% of the children in the verum group were hen’s egg-sensitized versus 2.6% in the placebo group (primary outcome; RR, 2.20; 95% CI, 0.68 to 7.14; p=0.24), and 2.1% were confirmed to be hen’s egg allergic versus 0.6% in the placebo group, (RR, 3.30; 95% CI, 0.35 to 31.32; p=0.35). Conclusion: We found no evidence that the consumption of hen’s egg starting at 4-6 months of age prevents hen’s egg sensitization or allergy. In contrast, it might result in frequent allergic reactions in the community considering that many 4-6 months old infants were already allergic to hen’s egg

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