thesis

Prädiktion der Präeklampsie mit Hilfe der Biomarker sFlt-1 und PlGF

Abstract

Einleitung: Die Präeklampsie ist eine der Hauptursachen für maternale und perinatale Morbidität und Mortalität weltweit. Trotz intensiver Bemühungen ist es bis heute nicht gelungen, die Pathophysiologie dieser Erkrankung vollständig zu klären. Ein wesentlicher Mechanismus in der Entstehung scheint jedoch ein Ungleichgewicht aus anti- und proangiogenen Faktoren zu sein. Hierbei wurden in letzter Zeit vor allem im Serum der Schwangeren zirkulierende Biomarker, wie die lösliche fms-ähnliche Tyrosinkinase-1 sFlt 1 (engl. soluble fms-like tyrosine kinase-1) und der plazentare Wachstumsfaktor PlGF (engl. placental growth factor) in Hinblick auf eine sichere Diagnostik und Prognose der Präeklampsie untersucht. Ziel unserer Studie war es, mit Hilfe des Quotienten aus sFlt-1 und PlGF das Auftreten einer Präeklampsie innerhalb von ein bis vier Wochen vorherzusagen oder ausschließen zu können. Methodik: Im Rahmen einer weltweiten prospektiven nicht-interventionellen Multicenter-Studie wurden insgesamt 209 Schwangere mit Anzeichen und Symptomen für Präeklampsie untersucht. Es erfolgte die Bestimmung des sFlt-1/PlGF-Quotienten im Serum bei Erstvorstellung und daraufhin in wöchentlichen Abständen. Bei der Auswertung wurden sowohl die absoluten Werte, als auch die Differenz zwischen zwei Messzeitpunkten betrachtet. Ergebnisse: Von den 209 untersuchten Schwangeren entwickelten 18 eine frühe und 12 eine späte Präeklampsie. Anhand der absoluten Werte des sFlt 1/PlGF-Quotienten lässt sich das Auftreten einer Präeklampsie innerhalb einer Woche nach Erstvorstellung bei einem Trennwert von 80,3 mit einem NPV von 99 % und einem PPV 17 % bei einer Sensitivität und Spezifität von 80 % ausschließen bzw. vorhersagen. Bei einer Erweiterung des Diagnosezeitraumes auf vier Wochen ergeben sich bei einem Trennwert von 30,4 ein NPV von 98 % und ein PPV von 23 %, bei einer Sensitivität von 90 % und einer Spezifität von 66 %. Die Betrachtung der Differenz des Quotienten zwischen zwei Messungen brachte keine statistisch signifikanten Daten. Schlussfolgerung: Es konnte in unserer Studie bestätigt werden, dass der absolute Wert des sFlt 1/PlGF-Quotient vor allem in Bezug auf den Ausschluss einer Präeklampsie hilfreich ist. Eine positive Vorhersage ist nur sehr eingeschränkt möglich. Dass ein bestimmter Anstieg des Quotienten ebenfalls Hinweise für das Auftreten einer Präeklampsie geben kann, konnte in unserer Studie nicht gezeigt werden. Bisher ergibt sich demzufolge keine Möglichkeit, den Anstieg des sFlt 1/PlGF-Quotienten in die klinische Bewertung mit einzubeziehen.Introduction: Preeclampsia is one of the main causes for maternal and perinatal morbidity and mortality worldwide. Despite intensive efforts the pathophysiology isn’t completely clarified yet but the imbalance between antiangiogenic and angiogenic factors seems to be a key element in the development of preeclampsia. Many studies investigated circulating biomarkers in pregnancy like the soluble fms-like tyrosine kinase-1 (sFlt 1) and the placental growth factor (PlGF) for their potential in diagnosis and prognosis of preeclampsia. The main aim of our study was to predict or rule out the onset of preeclampsia in between one to four weeks. Methods: As part of an international prospective non-interventional multicenter study we examined 209 patients with signs and symptoms of preeclampsia. We measured the sFlt-1/PlGF ratio in the serum at the first visit and after that at weekly intervals. The absolute values and the difference between two measurements were evaluated. Results: In our patient cohort of 209 pregnant women we found 18 patients with early onset and 12 with late onset preeclampsia. The sFlt-1/PlGF ratio of 80,3 or higher had a NPV of 99 % and a PPV of 17 % with 80 % sensitivity and specificity for the onset of preeclampsia within one week after the first visit. For the onset within four weeks we found a NPV of 98 % and a PPV of 23 % with 90 % sensitivity and 66 % specificity underlying a cut off of 30,4. The difference between two measurements didn’t show any statistical relevant results. Conclusion: We demonstrated the relevance of the absolute value of the sFlt-1/PlGF ratio in ruling out preeclampsia but ruling in wasn’t possible. The consideration of a rising ratio for prediction of preeclampsia didn’t bring any additional benefit. Therefore, we don’t see a possibility to include the rising ratio into clinical decision making

    Similar works