Gegenüberstellung von subjektiven und objektiven Bewertungskriterien in der Videolaryngoskopie zur Dokumentation des Therapieerfolgs bei Injektionslaryngoplastik

Abstract

Hintergrund: Die Injektionslaryngoplastik kann bei einseitigem Stimmlippenstillstand nach Rekurrensparese oder Stimmlippenatrophie den insuffizienten Glottisschluss teilweise oder vollständig wiederherstellen und so eine effizientere Phonation erreichen. Idealerweise verbessert die Medialisierung der Stimmlippe nicht nur den Glottisschluss, sondern erhöht auch die Regularität und Symmetrie im Schwingungsverhalten durch den gesteigerten Kontakt der Stimmlippen und somit auch die Stimme. Der Therapieerfolg wird im Rahmen des ELS-Protokolls dokumentiert, wobei die Stimmlippendynamik typischerweise anhand der Videolaryngoskopie durch den Arzt beurteilt wird. Ein Vergleich mit objektiven Parametern untersucht einen möglichen Mehrwert von computergestützten Analyseverfahren.Material und Methoden: Über 3 Jahre lang wurden Patienten der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie Erlangen vor und nach einer Injektionslaryngoplastik mit jeweils 2-4 Verlaufskontrollen in dieser Studie erfasst. Bei jedem Termin wurde standardmäßig das ELS-Protokoll zur Evaluation der Stimme durchgeführt. Neben der Schwere/Position der Parese und der glottalen Fläche bei Atmung wurden die stroboskopischen Aufnahmen dabei durch den behandelnden Arzt anhand einer Skala (0-3) für Verschluss, Symmetrie und Regularität beurteilt. Parallel wurden die verfügbaren Hochgeschwindigkeitsaufnahmen mit Hilfe des Glottis Analysis Tools segmentiert und objektive Parameter berechnet.Ergebnisse: Die computergestützte Auswertung der Video-Parameter ermöglicht eine objektive Beurteilung der Schwingungscharakteristik (Symmetrie, Periodizität und Stimmlippenschluss). Die objektiv berechneten Werte können in einer Korrelationsanalyse mit der subjektiven Bewertung der Laryngoskopie und der logopädischen Untersuchung verglichen werden. Alle erhobenen Daten werden mit Hilfe statistischer Methoden auf signifikante Trends untersucht und bei der Tagung vorgestellt.Diskussion: Die Ergebnisse der Korrelationsanalyse werden im Hinblick auf einen klinischen Mehrwert der Hochgeschwindigkeitsaufnahmen und der computergestützten Analyseverfahren im Vergleich zur geschulten, aber erfahrungsbasierten Beurteilung durch den Arzt diskutiert. Der Mehraufwand einer zusätzlichen Videolaryngoskopie wird dabei ebenfalls kritisch beleuchtet.Fazit: Die optimale Patientenversorgung und der bestmögliche Therapieverlauf werden durch eine Kombination von evidenzbasiertem Vorgehen und klinischer Expertise erzielt

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