vom Akutkrankenhaus zur ambulanten Therapie

Abstract

Bei der neurogenen Dysphagie (ND) sind die am Schluckvorgang beteiligten Strukturen erhalten, es besteht jedoch eine Affektion ihrer sensomotorischen Steuerung. Darüber hinaus liegen meist assoziierte Störungen der Körpermotorik und neuropsychologische Beeinträchtigungen vor. Die Komplexität des Störungsbildes muss sowohl im diagnostischen als auch im therapeutischen Procedere berücksichtigt werden. Bei akuten neurogenen Dysphagien, primär bedingt durch Schlaganfall, sind meist initial stimulative Maßnahmen zur Förderung der Vigilanz und Wahrnehmung, sowie zur Vermeidung von Sekundärkomplikationen notwendig. Bei zunehmender Kooperationsfähigkeit des Patienten erfolgt, nach entsprechender instrumenteller Differentialdiagnostik, eine nun störungsspezifische funktionelle Dysphagietherapie (FDT). Entsprechend der Pathophysiologie des Schluckvorgangs, der Grunderkrankung und der psycho-sozialen Gegebenheiten werden die adäquaten restituierenden, kompensatorischen und adaptiven Methoden ausgewählt. Die Komplexität des Störungsbildes der ND, bedingt durch sowohl zentrale als auch periphere motorische und sensible Schädigungen sowie die assoziierte Symptomatik, erfordert in der Regel einen hohen Zeitaufwand mit Überleitung der stationären Behandlung in eine intensive ambulante Therapie unter Einbeziehung der Angehörigen. Trotz der damit verbundenen hohen Kosten wäre es nicht vertretbar, dem Patienten eine qualifizierte Therapie vorzuenthalten. Eigene klinische Daten ergaben, dass nach einer mittleren Therapiedauer von 12 Wochen insgesamt 86% der ursprünglich über Sonde ernährten Patienten mit ND eine partiell orale, bzw. voll orale Nahrungsaufnahme ermöglicht werden konnte

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