audiologische und laborchemische Untersuchungen

Abstract

Zu den dosislimitierenden Nebenwirkungen des Cisplatins zählen seine Oto- und Nephrotoxizität. Ein wesentlicher Pathomechanismus besteht in der Schädigung der cochleären Haarzellen. Ein frühes Zeichen niedriger Cisplatin-Toleranz bzw. einer Haarzellschädigung kann daher in einer Änderung der otoakustischen Emissionen vermutet werden.Wir untersuchten 15 Kinder und Jugendliche mit Osteosarkom, welche gemäß COSS96-Schema (40 mg/m² als 72h-Dauerinfusion) behandelt wurden vor und während der Chemotherapie. Neben pädaudiologischen Kontrollen im Intervall erfolgte unter der Cisplatininfusion die Messung der TEOAE 24, 72 und 96h nach Infusionsbeginn. Gleichzeitig erfolgten laborchemische Bestimmungen des Cisplatins, der Elektrolyte und des Kreatinins. Von 15 Patienten entwickelten 9 eine Hörstörung mit einem Hörverlust von mehr als 20 dB ab 4 kHz, davon 3 auch unter 4 kHz. Im Gruppenvergleich lieferten die TEOAE unter Infusion keinen sicheren Vorhersagewert zur Ausbildung einer Hörstörung. Die Cisplatindosen bis zum ersten Auftreten einer Hörstörung differierten deutlich (zwischen 165 und 516 mg). Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen mit und ohne Hörstörung zeigten sich beim anorganischen Phosphat, Magnesium und Kreatinin. Die Untersuchungen lassen vermuten, dass die Patienten, die eine Hörstörung entwickeln, auch Zeichen einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion aufweisen

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