eine neue Einteilung der Hochtonschwerhörigkeit nach Cisplatingabe

Abstract

Der Hörverlust im Hochtonbereich gilt als Frühsymptom einer Innenohrschädigung durch Cisplatingabe. Klinisch sinnvoll ist eine Klassifikation zur Beschreibung des Hochtonschadens. Die WHO- Einteilung erfasst diesen nicht. Einteilungen der Hochton- Schwerhörigkeit nach Khan et al. , Brock et al. und Liu erscheinen uns nicht ausreichend sensitiv. Wir haben anhand von 67 am Universitätsklinikum Münster mit Cisplatin therapierten Kindern, in Anlehnung an die WHO unter Einbezug des Hochtonbereichs, eine eigene Klassifikation entwickelt: Gruppe 0 (keine Schädigung) beinhaltet einen Hörverlust bis 10 dB bei allen Frequenzen, Gruppe 1 (fraglich beginnende Schädigung) einen Hörverlust > 10 bis bis 20 dB bei allen Frequenzen oder Tinnitus. Gruppe 2 (mäßige Schädigung) beinhaltet Hörverluste ab 4 kHz >20 dB und unterteilt weiter in 2a (> 20 bis 40 dB), 2b (> 40 bis 60 dB) und 2c (> 60 dB). Die Einteilung des Hörverlusts 20 dB in Gruppe 3 (Beeinträchtigung, kompensierbar mit Hilfsmitteln) erfolgt analog Gruppe 2 in a, b und c. Gruppe 4 schließlich (Funktionsausfall) umfasst den mittleren Hörverlust < 4 kHz ab 80dB. Diese Klassifikation wird vorgestellt und mit anderen Einteilungen verglichen. Es zeigt sich eine höhere Sensitivität, insbesondere zur Früherkennung von Hochton-Hörverlusten. Unsere Einteilung könnte das Bewußtsein für das Risiko der Innenohrschädigung bei Cisplatintherapie erhöhen und höhergradige Hörschäden vermeiden helfen

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