Klinische Evaluation von Dysphagien: Der Bogenhausener Dysphagiescore (BODS) - Entwicklung und Validierung

Abstract

Hintergrund: Für die Dysphagie existieren bislang keine validen Skalen, welche die Schluckfunktion bezüglich Speichel und Nahrung erfassen. Desweiteren ist die Berücksichtigung der International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) sowie qualitativ hochwertiger, wenn möglich evidenzbasierter Methoden und Assessmentverfahren in der Rehabilitation in Deutschland von gesetzlicher Seite vorgeschrieben (Sozialgesetzbuch V und IX). Mit dem Bogenhausener Dysphagiescore BODS (Bartolome, Schröter-Morasch, Hartmann, 2005) wurde ein Assessment neu entwickelt, welches die Funktionsfähigkeit des Schluckens von Speichel und Nahrung/Flüssigkeit erfasst (ICF Komponente Körperfunktionen) und eine Einschätzung des Schweregrades einer Dysphagie ermöglicht.Fragestellung: Ist der BODS ein inhaltlich valides Assessment zur Erfassung des Schweregrades einer Schluckstörung?Methode: Bestimmung der Inhaltsvalidität des BODS mittels einer schriftlichen Expertenbefragung.Ergebnis: Es konnte eine Stichprobe von 107 Teilnehmern erhoben werden. Die Auswahl der beiden Skalen, deren verbale Anker sowie die Praktikabilität und Ökonomie des BODS wurden voll bestätigt. Revisionsbedarf bestand bei der Einteilung der Skala BODS-2 "orale Nahrungsaufnahme" und des Summenscores.Konsequenz der Untersuchung/Diskussion: Der BODS wurde um jeweils zwei Stufen erweitert. Ergänzend wurde ein Manual entwickelt. Der modifizierte BODS muss nun klinisch erprobt und weiter psychometrisch abgesichert werden. Die große Resonanz auf die Untersuchung zeigt, dass an der Einführung eines solchen klinischen Dysphagiescores im klinischen Alltag großes Interesse und hoher Bedarf besteht

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