Qualitätssicherung des Trackings als "Schlüsselverfahren" im Rahmen des Neugeborenen-Hörscreenings - Auswertung einer Pilotstudie

Abstract

Einleitung: In Sachsen wird im Rahmen eines Forschungsprojektes derzeit die Umsetzung des generellen flächendeckenden Neugeborenen-Hörscreenings unter dem Aspekt eines effizienten Trackings in den 3 Regierungsbezirken untersucht. Im Vorfeld wurde durch die HNO-Klinik in Leipzig gemeinsam mit der Stoffwechselscreening-Abteilung des Institutes für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik eine Pilotstudie initiiert, die vor allem Schwachstellen bei der Erhebung, Erfassung und Weiterleitung der Daten aufdecken sollte. Darüber hinaus wurden Zeit- und Kostenaufwand sowohl für die screenenden Einrichtungen als auch für das Management des Trackings untersucht. Methode: An drei großen sächsischen Entbindungskliniken in den Regierungsbezirken Leipzig und Chemnitz wurden 1035 Neugeborenen in einem Zeitraum von 4,5 Monaten erfasst. Ein Follow-up-Programm durch eine zentralen Patientenerfassung mittels gemeinsamer Screening-ID für Stoffwechsel- und Hörscreening über eine gemeinsame Screeningzentrale sollte sicherstellen, dass im Rahmen einer dreistufigen Erfassung (Screening, Kontrollscreening, exakte Schwellenbestimmung) alle auffälligen Kinder einer adäquaten Diagnostik innerhalb der ersten 2 bis 6 Monate zugeführt wurden. Ergebnisse: Es wurden 7 beidseits auffällige Kinder im Alter von 3,1 Monaten diagnostiziert. Zudem wurden 13 Kinder als nicht gescreent erfasst. Bezüglich der falsch-positiv gescreenten Kinder zeigten sich deutliche regionale Unterschiede (zwischen 10% und 30%), die die Wichtigkeit einer regelmäßigen qualitätszertifizierten Schulung des Personals unterstreichen. Ähnliche Unterschiede bestanden deshalb auch im Handling und Zeitaufwand der Erstuntersuchung, der durchschnittlich 12 min. betrug. Die sich daraus ergebenden Kostenberechnungen wurden den jeweiligen Klinikgrößen (Anzahl der Geburten /Jahr) angepasst und liegen zwischen 9,63 Euro und 10,14 Euro.. Diskussion: Die Einbindung in das Kompetenznetz des Stoffwechselscreenings hat sich als sinnvoll erwiesen. Herausragender Vorteil ist die Nutzung bereits vorhandener Organisationsstrukturen

    Similar works

    Full text

    thumbnail-image

    Available Versions