Zuverlässigkeit subjektiver audiologischer Verfahren in der Diagnostik auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen

Abstract

Bei der tagesklinischen Diagnostik auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen werden am Universitätsklinikum Münster auffällige Befunde in den subjektiven audiologischen Tests zeitnah kontrolliert. Dabei fiel auf, dass sich die klinische Bewertung der zuvor auffälligen Befunde in vielen Fällen relativierte. Retrospektiv wurde die Zuverlässigkeit subjektiver audiologischer Verfahren (Sprachverständnistests im Störschall, Binaural Intelligibility Level Difference Test (B.I.L.D.), Dichotische Hörtests, Regiometrie, Gap-Detection-Test) an Hand der Untersuchungsdaten von 833 Kindern berechnet (Cronbach's Alpha, bei dichotomen Items Kuder-Richardson-Formel 20). Dabei zeigt sich, dass die Zuverlässigkeit der Verfahren bei einem auffälligen Erstbefund (N=17 bis N=103) mit Retestreliabilitäten zwischen r=0.17 und r=0.63 gering bis mäßig ist. In einer prospektiven Studie zum Einfluss anamnestischer Befunde auf die (geringe) Reliabilität eines B.I.L.D.-Tests wurde - neben dem Alter - der Hinweis auf eine "sensorische Integrationsstörung" (Ergotherapie) als der wesentlich die Reliablilität negativ beinflussende Faktor identifiziert. Da anzunehmen ist, dass dieser auch für die geringe Retestreliabilität der o.g. Verfahren mitverantwortlich sein könnte, sollte er bei der Bewertung von Befunden berücksichtigt werden

    Similar works

    Full text

    thumbnail-image

    Available Versions