Stimm- und Schluckstörungen als Spätfolgen nach p.o. Radiatio bei Schilddrüsen-Ca

Abstract

In zahlreichen Publikationen werden Langzeitergebnisse nach radiologischer Tumorbehandlung im Kopf-Hals-Bereich im Hinblick auf funktionelle Beeinträchtigungen von Atmung, Stimmgebung und Schluckvermögen mit entsprechender Minderung der Lebensqualität dokumentiert . Seltener finden sich jedoch Angaben über Patienten, bei welchen es nach Abklingen der Akutsymptomatik und einem jahrelangen relativ beschwerdefreien Intervall zu schwersten Veränderungen kommt , . Wir haben daher die Daten von 9 Patienten analysiert, die uns wegen klinisch relevanter Dysphagie bei Z. n. Operation und postoperativer Strahlentherapie eines Schilddrüsen-Carcinoms zugewiesen worden waren (n =9; 8w, 1m, Alter 38-75 Jahre, Median 55 J.). Der Zeitpunkt der chirurgischen und radiologischen Tumorbehandlung lag bei der Mehrzahl mehr als 20 Jahre zurück (10-39 J.). In der Regel bemerkten die Patienten zunächst Stimmveränderungen und/oder Atemprobleme mit Luftnot, später Schluckbeschwerden mit gehäuften Infekten bis schweren Pneumonien. Als Hauptursachen wurden erfasst: (1) Fibrosen der Halsweichteile mit Einschränkung der Beweglichkeit von Hyoid und Larynx, (2) Sensibilitätsstörungen, (3) starrer Aditus laryngis, Stimmlippenparesen, (4) Stenosen bzw. Transportineffizienz des Oberen Ösophagussphinkters. Aufgrund der erhöhten Komplikationsrate chirurgischer Interventionen nach Radiatio (2 Patienten verstarben an den Folgen einer Tracheotomie, 1 Patientin nach plastischer Rekonstruktion des OÖS) sollte ein konservatives Behandlungskonzept angestrebt werden, welches dargestellt wird. Eine Erweiterung der Langzeitbewertung chirurgischer vs. radiologischer Tumortherapie ist zu diskutieren

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