Sprachentwicklung bei schwerhörigen Kindern mit Deutsch als Zweitsprache

Abstract

Hintergrund: Die frühzeitige Versorgung einer Schwerhörigkeit bei Kindern dient der Vermeidung oder Minderung von Folgestörungen, allen voran der Prophylaxe oder Therapie einer Sprachentwicklungsstörung. Ein Aufwachsen mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) kann ein Risiko für den Spracherwerb im Deutschen darstellen. Für schwerhörige Kinder mit mehrsprachiger Erziehung liegen bislang kaum Daten zur Sprachkompetenz im Deutschen vor.Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurde die Sprachentwicklung im Deutschen bei allen gering- bis hochgradig schwerhörigen Kindern mit Migrationshintergrund und DaZ sowie in einer Vergleichsgruppe von schwerhörigen Kindern mit deutscher Muttersprache untersucht, die sich innerhalb des letzten halben Jahres in unserer pädaudiologischen Sprechstunde vorstellten.Ergebnisse: Die Versorgung der Schwerhörigkeit erfolgte bei allen Kindern innerhalb des ersten Lebensjahres. Die Sprachentwicklung im Deutschen war lediglich bei 2 der 20 schwerhörigen Kinder mit DaZ altersgemäß. Dies entspricht einem deutlich höheren Prozentsatz von Kindern mit Sprachentwicklungsstörung als im Vergleichskollektiv von schwerhörigen Kindern ohne Migrationshintergrund.Diskussion: Schwerhörige Kinder mit Migrationshintergrund und DaZ bedürfen somit einer besonderen interdisziplinären Versorgung. Eine frühzeitige Förderung dieser Kinder etwa in schulvorbereitenden Einrichtungen ist im Hinblick auf die Sprachentwicklung im DaZ als essentiell einzustufen

    Similar works

    Full text

    thumbnail-image

    Available Versions