Sequentiell bilaterale Cochlea Implantation: Einfluss von Alter und Implantationsintervall bei Kindern und Jugendlichen

Abstract

Hintergrund: Die simultane bilaterale Implantation wird bei Kindern und Jugendlichen mit entsprechender Indikation angestrebt. Aus verschiedenen Gründen kann aber ein sequentielles Vorgehen erforderlich sein. Der Einfluss des Alters bei Erst- und Zweitimplantation sowie des Intervalls zwischen den Implantationen auf das Sprachverstehen ist daher von großem Interesse.Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse der Datenbank des Cochlea Implantat Zentrums Tübingen durchgeführt. Für die Erfolgskontrolle wurden Sprachverständnistests ausgewertet, die für das Alter der Kinder und Jugendlichen zum Messzeitpunkt angemessen waren. Es wurde jeweils das Sprachverständnis für das erst- und das zweitimplantierte Ohr sowie das binaurale Verstehen im Freifeld zu verschiedenen Messzeitpunkten geprüft.Ergebnisse: Das Alter bei Erst- und Zweitimplantation spielt eine entscheidende Rolle für das Sprachverständnis mit jedem einzelnen Cochlea Implantat und mit beiden Implantaten zusammen. Patienten, die in jüngerem Alter implantiert wurden, erreichen bessere Ergebnisse. Für das Implantationsintervall gilt, dass sich die Ergebnisse für das zweitimplantierte Ohr verschlechtern, je länger der Zeitraum zwischen der Erst- und der Zweitimplantation ist.Diskussion: Da die uni- und bilateralen Ergebnisse sowohl vom Alter der Patienten als auch vom Implantationsintervall abhängen, ist eine frühzeitige Implantation sowohl des ersten als auch des zweiten Ohres bei entsprechender Indikation angeraten

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