Effektivität und Grenzen Funktioneller Dysphagietherapie nach Kehlkopftrauma

Abstract

Hintergrund: Da der Kehlkopf durch die knöchernen Strukturen von Mandibula, Sternum und Wirbelsäule gut geschützt ist, sind traumatische Verletzungen relativ selten, im Wesentlichen in der Folge von Motorradunfällen, Suicidversuchen durch Erhängen und Sportunfällen (z.B. Fußball, Taekwando).Material und Methoden: Wir berichten über 2 Patienten, bei denen es nach traumatischem Ereignis zu schwersten Atem-, Stimm- und Schluckproblemen gekommen war: ein 62-jähriger Patient hatte beim Versuch, sich zu erhängen, eine Hyoidfraktur mit Weichteilverletzungen und -verschwellungen erlitten. Ein weiterer 39-jähriger Patient wurde uns 2 Jahre nach Motorradunfall mit Schädelhirntrauma Grad III und einer Ringknorpelfraktur zugewiesen. Bei beiden Patienten bestand die Notwendigkeit eines Tracheostomas mit geblockter Kanüle aufgrund einer massiven Aspirationssymptomatik, die Haupternährung erfolgte über eine PEG. Nach entsprechender evidenzbasierter Diagnostik erfolgte eine intensive Funktionelle Therapie.Ergebnisse: Während der erste Patient dekanüliert und nach 2 Monaten teiloralisiert entlassen werden konnte, wurden bei dem Patienten nach Motorradunfall mit Ringknorpelfraktur keine wesentlichen Verbesserungen erreicht. Als Hauptursache wurde eine Zerreißung der Verbindungsstrukturen zwischen Zungenbein und Schildknorpel angesehen. Daher erfolgte ein Kehlkopfhochzug mit Drahtfixation des Schildknorpels an die Mandibula sowie eine Mobilisierung des narbig fixierten Kehlkopfmassivs. 4 Wochen nach diesem Eingriff konnte der Patient dekanüliert werden. Die zunächst weiter bestehende Einschränkung der oralen Ernährung ließ sich durch kompensatorische Schlucktechniken schrittweise verbessern, sodass heute nur noch minimale Einschränkungen der Lebensqualität bestehen.Diskussion: Im vorliegenden Fall hatten die Zerreißungen im Band- und Muskelsystem des Larynx-Hyoidkomplexes ein Muskeltraining nicht effektiv sein lassen, zudem wirkten die Verwachsungen der funktionell notwendigen KK-Anhebung entgegen. Zum Erfolg der chirurgischen Revision erwies sich jedoch die Funktionelle Therapie gleichzeitig als unverzichtbar

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