Qualitätssicherung in der kindlichen CI-Rehabilitation

Abstract

Hintergrund: Die operative Versorgung hochgradig und an Taubheit grenzend hörgeschädigter Kinder mit Cochlea-Implantat(en) ist in Deutschland flächendeckend etabliert, jedoch bestehen erhebliche regionale Unterschiede in der postoperativen Rehabilitation. Um bestmögliche Versorgungsergebnisse bei kosteneffizienten Rehabilitationsstrukturen zu ermöglichen, bedarf es definierter Qualitätskriterien für die mindestens dreijährige postoperative Phase komplexer Hör-Sprach-Rehabilitation.Material und Methoden: Die Dokumentation der Hör-Sprach-Entwicklung schließt Fragebögen (ELFRA), Sprachentwicklungsdiagnostik (SETK 2, SETK 3-5) sowie Sprachverständnisuntersuchungen ein, die im zeitlichen Verlauf des Rehabilitationsprozesses erhoben werden. Exemplarisch werden die Ergebnisse der im Zeitraum 2005-2014 am Sächsischen Cochlear Implant Centrum (SCIC) Dresden rehabilitierten Kinder dargestellt.Ergebnisse: Die Ergebnisse belegen die Unterschiede, die CI-Kinder sowohl hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs als auch der verschiedenen Komponenten des Spracherwerbs im Vergleich zu normalhörenden Kindern zeigen. Dabei stellen sich neben veränderter Dynamik insbesondere Schwierigkeiten im Vergleich der morphologischen Regelbildung und des phonologischen Gedächtnisses dar.Diskussion: Die longitudinale Evaluation des Hör-Spracherwerbs CI-versorgter Kinder ist als integraler Bestandteil des Rehabilitationsprogrammes zu verankern. Sie dient der Qualitätssicherung in der kindlichen CI-Rehabilitation und ist zudem Grundlage für die nach Abschluss jeder Rehabilitation zu erstellende weiterführende Therapiekonzeption der oft komplex kommunikationsgestörten Kinder. Schließlich können anhand der Daten allgemeine Rückschlüsse bezüglich Erweiterungen des CI-Indikationsspektrums gezogen und Rehabilitationsansätze modifiziert werden

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