German Medical Science GMS Publishing House; Düsseldorf
Doi
Abstract
Hintergrund: Ursache einer Dysphagie im Säuglingsalter können angeborene Fisteln bei einer Fehlbildung von Speise- und Luftröhre sein (Häufigkeit 1 von 2.000 bis 4.000 Lebendgeburten). Isolierte Fisteln treten bei 1 zu 80.000 Geburten auf.Fallbericht: Anamnese: Nach Geburt zeigte das reife Neugeborene (41 SSW) beim Füttern auffällige Sättigungsabfälle, kurze Bradykardien, Hustenanfälle. Nach Übergang auf Sondierung war ein problemloser Kostaufbau möglich. Es bestand der Verdacht auf eine Larynxspalte oder oesophago-tracheale Fistel.Befunde: Röntgen-Thorax: keine pneumonischen Infiltrate, kein Pleuraerguss, Röntgen-Oesophagus-Breischluck: Oesophago-tracheale Fistel (H-Typ), Phoniatrischer Befund: Stimmlippen weiß, glatt, seitengleich beweglich, bei Phonation dichter Schluss, Arytenoidregion bds. deutliche Rötung, Epiglottis regelrecht, keine Residuen von Speichel, geringe Milchrückstände als einzelne Fäden,Schluckreflex auslösbar, Logopädischer Befund: bei Stimulation sofort kräftiges, physiologisches Saug-Schluckmuster, Phonation danach nicht brodlig, Mundmotorik unauffällig, Speichel wird offensichtlich abgeschluckt, Sonografie Schädel und Nieren, ableitende Harnwege o. B., Echokardiografie: kleines PFO, noch offener Ductus arteriosus, Tracheobronchoskopie und Oesophaguskopie: hohe oesophago-tracheale Fistel.Therapie: Es erfolgte der operative Verschluss der 3 mm großen, ca. 1 cm oberhalb der oberen Thoraxaperatur gelegenen oesophago-trachealen Fistel.Fazit: Bei Schluckstörungen im Neugeborenenalter sollte differentialdiagnostisch auch an eine Larynxspalte oder eine oesopgago-tracheale Fistel gedacht werden