Hochauflösungsmanometrische Untersuchung der Pharynxdynamik bei unterschiedlichen Schluckvolumina

Abstract

Hintergrund: Es ist bekannt, dass der dynamische Ablauf des Schluckvorgangs im Pharynx durch das Bolusvolumen beeinflusst wird, jedoch waren bisherige Studienergebnisse bezüglich der pharyngealen Adaptation uneinheitlich und teilweise gegensätzlich. Zur genaueren Klärung der schluckvolumenbedingten Veränderungen im Pharynx und im oberen Ösophagussphinkter (oÖS) wurden mit der Hochauflösungsmanometrie (HRM) umfassende Untersuchungen der Druck- und Zeitparameter während des Schluckvorgangs durchgeführt. Für die Untersuchungen wurden besonders dünne HRM-Sonden eingesetzt, die die zu untersuchenden Strukturen selbst nur geringfügig beeinflussten, sodass die normale Schluckphysiologie evaluiert werden konnte.Material und Methoden: In die Studie wurden 10 gesunde Probanden eingeschlossen, die jeweils 10 Schluckversuche mit 2 ml und mit 10 ml Wasser in aufrechter Position durchführten. Zur Beurteilung der Pharynxdynamik während des Schluckens wurden für den Velopharynx, den Zungengrund und den oÖS Druck- und Zeitparameter bestimmt und die Ergebnisse der beiden Bolusvolumina verglichen.Ergebnisse: Größere Schluckvolumina führten zu einer längeren Druckerhöhung in der Velopharynxregion und damit einem längeren Verschluss des Velopharynx, außerdem zeigte sich ein längerer Druckabfall im oÖS entsprechend einer längeren Öffnungsphase. Veränderungen der Druckparameter waren in allen drei Untersuchungsregionen nicht nachweisbar.Diskussion: Da das Schluckvolumen einen Einfluss auf die Zeitparameter der pharyngealen Phase hatte, konnten zeitliche Anpassungen der automatisierten Schluckdynamik nachgewiesen werden. Änderungen pharyngealer Druckparameter konnten aber, obwohl in anderen Studien gezeigt, hier nicht bestätigt werden. Die Änderungen der Druckparameter wurden möglichweise durch dicke HRM-Sonden hervorgerufen, die insbesondere im oÖS zu einer Vordehnung der Muskulatur und damit zu höheren Drücken führen können. Diese zumindest teilweise als Artefakte zu wertenden Veränderungen konnten hier durch den Einsatz dünner Sonden vermieden werden.Fazit: Da das Bolusvolumen einen Einfluss auf den Schluckvorgang hat, sollten HRM-Untersuchungen immer mit unterschiedlichen Schluckvolumina durchgeführt werden, um den Schluckvorgang vollständig zu evaluieren. Des Weiteren sollten die Untersuchung mit möglichst dünnen Sonden durchgeführt werden, um Artefakte in der Druckmessung zu vermeiden

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