Emotionale Ambivalenz und posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei Soldaten in Kriseneinsätzen

Abstract

Objective: This pilot study examined the extent to which a specific mechanism of emotion regulation - namely, ambivalence concerning the expressiveness of German soldiers' emotions - affects the severity of PTSD symptoms after a military operation. Methodology: A survey was conducted at three points in time among 66 soldiers deployed on military crisis operations. The Harvard Trauma Questionaire (HTQ), the Ambivalence over Emotional Expressiveness Questionnaire (AEQ-G18), and a questionnaire on the particular stress of German soldiers during military operations were used. Results: The study showed a significant correlation between emotional ambivalence and traumatization. Furthermore, it was shown that the subjective stress of soldiers leading up to deployment is more pronounced when emotional ambivalence is stronger in the context of military operations. This particular stress is greater before and during the military operation than after. Compared to a male control sample, the average AEQ-G18 scores of the soldier sample examined here are considerably lower. Conclusion: This pilot study clearly indicates that the AEQ-G18 could be a suitable predictor of the psychological burden on soldiers. The correlations between emotional ambivalence on the one hand and the particular and post-traumatic stressors on the other hand are not only statistically significant in the present pilot study, but may also be relevant as risk factors. It is, therefore, necessary to conduct more extensive studies on soldiers participating in military operations to verify the results of this pilot study.Zielsetzung: In dieser Pilotstudie wurde untersucht, inwiefern sich ein spezifischer Mechanismus der Emotionsregulation, nämlich die Ambivalenz gegenüber der Expressivität eigener Emotionen bei deutschen Soldaten auf die Ausprägung der Symptome einer PTBS nach dem Einsatz auswirkt.Methodik: Es wurde eine Befragung mit 66 Soldaten im Kriseneinsatz an drei Zeitpunkten durchgeführt. Dabei kamen neben dem Harvard Trauma Questionaire (HTQ), der Ambivalence over Emotional Expressiveness Questionnaire (AEQ-G18) sowie ein Fragebogen zur speziellen Belastung von Bundeswehrangehörigen in Kriseneinsätzen zum Einsatz.Ergebnisse: In der Studie zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen emotionaler Ambivalenz und Traumatisierung. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass bei stärkerem Auftreten emotionaler Ambivalenz im Kontext von militärischen Einsätzen die subjektiven Belastungen von Soldaten zum militärischen Einsatz hin ausgeprägter sind. Diese speziellen Belastungen sind vor und während des Kriseneinsatzes höher als nach dem Kriseneinsatz, Im Vergleich zu einer männlichen Vergleichsstichprobe liegen die Mittelwerte bei dem AEQ-G18 der vorliegenden Soldatenstichprobe erheblich niedriger.Fazit: Die Pilotstudie weist deutlich darauf hin, dass die Diagnostik mit dem AEQ-G18 geeignet sein könnte, die psychischen Belastungen bei Soldaten vorherzusagen. Die Zusammenhänge zwischen emotionaler Ambivalenz einerseits und den speziellen sowie posttraumatischen Belastungen andererseits sind in der vorgelegten Pilotstudie nicht nur statistisch signifikant, sondern können als Risikofaktoren relevant sein. Daher ist es erforderlich weitere umfangreiche Studien bei Soldaten in Kriseneinsätzen durchzuführen, um die Ergebnisse der Pilotstudie zu überprüfen

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