Akute Verbesserung des Hörvermögens nach Saccotomie bei Morbus Menière

Abstract

Einleitung: Schwindelbeschwerden stehen bei Patienten mit der Diagnose Morbus Menière häufig im Vordergrund und sind so bei Versagen des konservativen Therapieregimes oft die einzige Indikation für eine chirurgische Therapie im Sinne einer endolymphatischen Shuntoperation. Diese Studie soll Aussage über die akute Verbesserung des Hörvermögens nach Saccotomie bei Morbus Menière machen und damit zur Indikationserweiterung der Operation auf cochleäre Menièreformen beitragen.Methoden: Retrospektive Fallstudie anhand der Datenbank der HNO-Klinik des AK-Harburg über die Jahre 2010-2013. 10 Patienten im Alter von 38 bis 60 Jahren wurden zwischen 2010 und 2013 bei bekanntem Morbus Menière mit einer endolymphatischen Shuntoperation im Sinne einer Saccotomie versorgt. Am ersten postoperativen Tag wurde eine Knochenleitungskontrolle durchgeführt. Ergebnisse: Im Tieftonbereich bis 1 kHz zeigt sich im Durchschnitt eine Verbesserung der Knochenleitungshörkurve um 30 dB. Drei Patienten zeigten ein unverändertes Hörvermögen. Eine Absenkung der KnochenIeitung war nicht zu verzeichnen. Eine Verschlechterung der Schwindelbeschwerden zeigte sich im akuten postoperativen Intervall nur in einem Fall. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen die hohe Wirksamkeit der endolypmhatischen Shuntoperation bei Hörstörungen des menièriformen Symptomkreises. Es konnte gezeigt werden, dass die Saccotomie seinen festen Platz in der Therapie von Erkrankungen des menièriformen Symptomkomplexes verdient. Darüber hinaus kann die Indikation für diesen komplikationsarmen Eingriff auf reine Hörstörungen im Sinne eines cochleären Menière ausgeweitet werden.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an

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