Snellen-Nähte/Schöpfer-Nähte: Eine einfache Behandlungsmöglichkeit des senilen Entropiums

Abstract

Einleitung: Das involutive Entropium senile des Unterlides entsteht im Alter durch Erschlaffung des Aufhängeapparates des Unterlides mit konsekutivem Einwärtskippen des Tarsus und Verlagerung der Orbikularisfasern. Es führt bei den Patienten durch ständigen Kontakt der Wimpern auf der Oberfläche von Binde- und Hornhaut (Trichiasis) zu einem Blepharospasmus, einem Fremdkörpergefühl und einer Erosion der Hornhaut bis hin zur Ulzeration. Neben konservativen Therapieversuchen existieren diverse Schnitt- und Nahttechniken. Methodik: Vorgestellt wird eine Patientin, die unter den typischen Beschwerden eines senilen Entropiums bds. litt und sich einer operativen Therapie mittels sogenannten Snellen- oder Schöpfer-Nähten unterzog. Bei diesen handelt es sich um transversevertierende Zügel- Nähte, die das Reiten des präseptalen Orbikularis auf dem prätarsalen verhindern. Es wurden dabei pro Seite drei doppeltarmierte Nähte unter dem Tarsus entlanggeführt und verknotet. Der Effekt der Eversion hängt von der Stichrichtung ab und davon, wie fest der Faden angezogen wird. Ergebnis: Die Technik der Snellen-/Schöpfernähte erwies sich als einfach durchzuführende Prozedur mit zufriedenstellendem postoperativen kosmetischen und funktionellen Ergebnis. Im Verlauf war das operative Ergebnis auch nach 6 Monaten bei dieser Patientin unverändert gut. Schlussfolgerungen: Die Technik der Snellen-/Schöpfernähte ist eine einfach durchzuführende Naht-Technik, die zu einem guten kosmetischen und funktionellen Ergebnis führt. Zu beachten ist dabei allerdings die richtige Indikationsstellung, da sich nicht alle Entropiumformen für diese Methode eignen. Weitere Vorteile der Snellen-/Schöpfernähte sind eine geringe Komplikationsrate und die prinzipielle Wiederholbarkeit der Prozedur beim Rezidiv.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an

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