German Medical Science GMS Publishing House; Düsseldorf
Doi
Abstract
Einleitung: ERCC1 und XPA sind Kernproteine der Nukleotidexzisionsreparatur (NER) und in der DNA-Adduktreparatur wirksam. DNA-Addukte entstehen u.a. durch Gabe cis-Platin basierter Chemotherapien. ERCC1 und XPA könnte daher eine besondere Bedeutung hinsichtlich des Therapieansprechens und der Auswirkung auf das Gesamtüberleben beigemessen werden. Methodik: Es wurden Gewebeproben eines Micro-Tissue-Arrays von 294 Patienten mit Plattenepithelcarcinomen der Kopf-Hals-Region untersucht. Die angefertigte Schnitte wurden mittels immunhistochemischer Färbung hinsichtlich ERCC1 und XPA Expression aufgearbeitet. Die Ausprägungsgrade der immunhistochemischen Färbung wurden dichotomisiert und das rezidivfreie sowie Gesamtüberleben mittels Kaplan-Meier-Kurven veranschaulicht. Ergebnisse: Die Analyse aller Kopf-Hals-Tumore konnte keinen Zusammenhang zwischen ERCC1- und XPA-Expression und rezidivfreien sowie Gesamtüberleben aufzeigen. Eine erhöhte ERCC1 Expression im Bereich der Mundhöhle war jedoch mit einem signifikant schlechteren Gesamtüberleben vergesellschaftet ist (p=0,0279). Dieses Ergebnis konnte in einer multivariaten Analyse weiterhin bestätigt und somit ERCC1 als unabhängiger prognostischer Marker identifiziert werden (p=0,0123). Eine hohe XPA Expression wies dagegen im Bereich des Oropharynx ein verbessertes Gesamtüberleben auf (p=0,0386), während sich im Bereich der Mundhöhle eine Tendenz zu einem schlechteren Überleben zeigte. Diskussion: Vorliegende Studie konnte ein lokoregionär spezifisches, prognostisches Potential von ERCC1 und XPA zeigen. Tumore unterschiedlicher anatomischer Untereinheiten im Kopf-Hals-Bereich bedürfen daher der separaten Betrachtung ihres des Therapieansprechens sowie der damit verbundenen Auswirkung auf das Gesamt- und rezidivfreie Überleben.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an