Glomustumor des Nasenseptums - ein Fallbericht

Abstract

Einleitung: Der Glomustumor ist eine meist isoliert auftretende, seltene, gutartige Neoplasie, die sich von den myovaskulären Zellen arteriovenöser Anastomosen, den Glomuskörperchen, ableitet. Davon abzugrenzen sind die früher ebenfalls als Glomustumor bezeichneten Paragangliome, wie zum Beispiel die des Glomus jugulare oder caroticum, die von den als Glomuszellen bezeichneten Chemorezeptoren ausgehen. Häufige Lokalisationen des Glomustumors sind die Akren. Die Mukosa der Nase stellt als Ausgangspunkt des Tumors eine Rarität dar, da hier für gewöhnlich keine Glomuskörperchen existieren.Fallbericht: Wir berichten über einen 57-jährigen Patienten, der sich mit einseitiger Nasenatmungsbehinderung und seit vier bis fünf Jahren bestehender Raumforderung des Nasenseptums rechts vorstellte. Zu einer Blutung sei es bis dato nicht gekommen. In der vorderen Rhinoskopie zeigte sich ein livider, rundlicher, sich in die Nasenhaupthöhle vorwölbender Tumor im Bereich des rechten vorderen unteren Nasenseptums. Bei Verdacht auf ein Hämangiom wurde eine MRT mit MR-Angiographie der Nasennebenhöhlen veranlasst. Hierin zeigte sich eine Raumforderung des Septum nasi rechts mit deutlicher Kontrastmitteldynamik. Arterielle Feeder ließen sich nicht darstellen. Es wurde die Indikation zur Resektion des Tumors gestellt. Intraoperativ zeigte sich ein livider, stark blutender Tumor, der vollständig reseziert wurde. Nach histologischer und immunhistologischer Aufarbeitung wurde die Diagnose eines nasalen Glomustumors gestellt.Schlussfolgerung: Auch ohne Epistaxis in der Vorgeschichte sollte differentialdiagnostisch, bei von der Nasenschleimhaut ausgehenden Raumforderungen nicht nur an ein invertiertes Papillom oder Hämangiome gedacht werden, sondern auch an seltene Neoplasien, wie den Glomustumor.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an

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