Einfluss der Komorbidität auf das Outcome bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren: Eine Populations-bezogene Studie in Thüringen

Abstract

Einleitung: Im Hinblick auf den demographischen Wandel wurden die Charakteristika und die Komorbiditäten bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren (KHT) in Thüringen zum therapeutischen Outcome verglichen. Methoden: Der Einfluss der Komorbidität auf das Gesamtüberleben (OS) wurde in einer Populations-basierten Studie an 1094 Patienten mit KHT, die zwischen 2009-2011 in Thüringen behandelt wurden, untersucht. Die folgenden Komorbiditäts-Scores wurden verwendet: Charlson Comorbidity (CCI), alters-adjustierter CCI (ACCI), head and neck CCI (HNCCI), simplified comorbidity score (SCS) und adult comorbidity evaluation-27 (ACE-27). Ergebnisse: Die meisten Patienten waren männlich, das mittlere Lebensalter betrug 60 Jahre und 50% der Patienten wiesen ein Tumorstadium von IV auf. Folgende Risikofaktoren zeigten die Patienten: chronischer Nikotin- (38%), Alkoholabusus (33%), Anämie (23%). Zur Therapie der KHT wurde in der Studie die Chirurgie mit Radiochemotherapie (30%), die alleinige Chirurgie (29%) und die Chirurgie mit Radiatio (21%) eingesetzt. Folgende signifikante Risikofaktoren für ein schlechtes OS konnten nachgewiesen werden: hohes Lebensalter, hohes Tumorstadium, keine Therapie, chronischer Alkoholabusus, Anämie und hohe Komorbidität (p<0.05). Bezogen auf die Trennschärfe konnte in keinem Komorbiditäts-Score eine bessere prognostische Aussage zum OS nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Die Komorbidität ist unabhängig vom Tumorstadium in Deutschland ein wichtiger Risikofaktor für das OS bei Patienten mit KHT. Daten zur Komorbidität sollten deshalb im Tumorregister routinemäßig prospektiv erfasst werden, um einen validen Komorbiditäts-Score zu etablieren und die Prognose bei Patienten mit KHT besser zu erfassen.Unterstützt durch: -Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an

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