Beziehung zwischen Hörverlust und Tinnitus

Abstract

Einleitung: Die parallele Analyse von audiometrischen Daten und der subjektiven Tinnitusbelastung von Patienten nach einer tagesklinischen Intensivtherapie erlaubt die Überprüfung möglicher korrelativer Beziehungen zwischen Hörverlust und Tinnitus.Methode: In die Studie wurden 129 Patienten (68 weiblich, 61 männlich) mit einem durchschnittlichen Alter von 53 ± 11 Jahren aufgenommen. Die Untersuchungen erfolgten bei Aufnahme zur Tinnitusintensivtherapie (TIT), nach 7 Tagen und 3 Jahren. Auf der Grundlage der normal verteilten audiometrischen Daten (Mittelwerte der Tonschwellenaudiogramm/TSA-Werte) bildeten wir drei Gruppen. Gruppe I (TSA=7.6 ± 2.5 dB, n=33) enthält normalhörige Patienten, Gruppe II (TSA=20.7 ± 5.9 dB, n=63) enthält Patienten mit geringgradiger Schwerhörigkeit und Gruppe III (TSA=44.8 ± 14.6 dB, n=33) enthält Patienten mit einer deutlichen Schwerhörigkeit. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Aufnahme der Patienten zur TIT besteht eine positive Korrelation zwischen den TSA-Werten und der Gesamtpunktzahl des Tinnitusfragebogens (TF) nach Goebel und Hiller (p=0.03) sowie der Subskala Hörprobleme (p<0.0009). Nach 7 Tagen TIT ist bei allen Gruppen eine starke Verminderung der TF-Gesamtpunktzahl nachzuweisen (p<0.0000), wobei die Differenzen in der TF-Gesamtpunktzahl zwischen den Gruppen bestehen bleiben. Nach drei Jahren ist die TF-Gesamtpunktzahl bei allen drei Gruppen höher als z.Z. der Entlassung aus der Tagesklinik aber weiterhin geringer als bei der Aufnahme in die Tagesklinik. Schlussfolgerungen: Unabhängig vom Hörvermögen der Patienten führt die TIT bei allen Betroffenen zu einer ähnlich starken Reduzierung der Tinnitusbelastung. Nach drei Jahren ist der positive Effekt der TIT immer noch nachweisbar.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an

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